LINZ AG Bäder stoßen an Kapazitätsgrenzen
4-Parteien-Resolution im kommenden Gemeinderat
Land Oberösterreich soll Finanzierungsbeitrag leisten und Bäderstudie aus dem Jahr 2015 neu evaluieren
Mit einer gemeinsamen Resolution wenden sich die vier Linzer Parteien SPÖ, Grüne, FPÖ und NEOS an das Land Oberösterreich und die oberösterreichische Landesregierung. Darin ersuchen sie zum einen das Land Oberösterreich, einen Finanzierungsbeitrag für die LINZ AG Bäder zu leisten. Zum anderen wird die OÖ. Landesregierung ersucht, die Bäderstudie aus dem Jahr 2015 neu zu evaluieren.
Hintergrund des Antrags sind die aktuellen Besuchszahlen der Linzer Bäder: Rund 40 Prozent der Gäste stammen aus Umlandgemeinden. Das Angebot ist daher für das gesamte Bundesland Oberösterreich von überregionaler Bedeutung. Die Stadt Linz und die LINZ AG erbringen durch Zuschüsse und Verlustübernahmen indirekt Subventionsleistungen an Bewohnerinnen und Bewohner anderer oberösterreichischer Gemeinden. Einen Zustand, den die vier antragsstellenden Parteien nicht länger hinnehmen wollen:
„Die LINZ AG Bäder verstehen sich in ihrer strategischen Ausrichtung als Oberösterreichs führender Bäderbetreiber mit Freizeit-, Gesundheits- und Wellnessangeboten. Und das alles zu familienfreundlichen und vor allem leistbaren Tarifen. Da davon nicht nur die Linzerinnen und Linzer profitieren, ist es höchst an der Zeit, dass das Land Oberösterreich sich finanziell beteiligt“, so die vier Fraktionsvorsitzenden Stefan Giegler (SPÖ), Helge Langer (Die Grünen), Wolfgang Grabmayr (FPÖ) und Georg Redlhammer (NEOS) unisono.
Zudem hat die Inanspruchnahme durch Gäste, vor allem auch SchülerInnen aus den Umlandbezirken, in den letzten Jahren besonders zugenommen. In vielen Gemeinden wurden immer mehr Bäder im Rahmen der Umsetzung der Bäderstudie der OÖ. Landesregierung aus dem Jahr 2015 geschlossen. Die Linzer Bäder stoßen dadurch mittlerweile an ihre Kapazitätsgrenzen.
Kernaussage dieser Studie war, dass in Oberösterreich eine Reduzierung der Freibade-, Natur- und Strandbadeanlagen bis zum Jahr 2025 von insgesamt 230 auf 100 Standorte durchgeführt werden sollte. 2017 wurde auf Landesebene zwar einstimmig beschlossen, dass ein Programm zur Sanierung und Erhaltung von öffentlichen Frei- und Hallenbädern in Oberösterreich auszuarbeiten sowie die empfohlenen Schließungen und die geplante Einstellung der Sanierungsförderung einer neuerlichen Prüfung zu unterziehen sind.
Der geplante Kahlschlag wurde damit zwar (vorerst) abgewendet, die Verantwortung jedoch einmal mehr auf die Gemeinden abgewälzt, die nun selbst entscheiden sollten, ob sie Geld investieren. Die LINZ AG hat beispielsweise 2018 die Freifläche des Parkbads saniert – übrigens auf eigene Kosten, da die Landeshauptstadt weder Teil der Studie noch jemals Teil der Landes-Bäderfinanzierung war. Seit dem Beschluss 2017 wurden seitens der OÖ. Landesregierung keinerlei Maßnahmen mehr getroffen, die Situation ist bis dato unverändert.