Leben & Stadt

JobRestart

120 Mitarbeiter:innen für Magistrat

Der Arbeitsmarkt leidet auch in der Landeshauptstadt immer noch unter den Folgen der Corona-Krise. Die Arbeitslosenquote im Raum Linz erholt sich zwar, liegt aber immer noch über dem Niveau vor der Pandemie. Mit 9.000 arbeitslosen Menschen liegt die Zahl der Beschäftigungslosen immer noch um 22 Prozent über jener im Vergleichszeitraum des Jahres 2019, also vor Ausbruch der Covid-Pandemie. Derzeit liegt die Arbeitslosenrate im Arbeitsmarktbezirk Linz noch bei 7,4 Prozent, zwei Jahre zuvor waren es 6 Prozent.

Wie viele Betriebe nach Auslaufen der derzeitigen Bundesförderungen langfristig in Liquiditätsschwierigkeiten bzw. Konkurse geraten, ist derzeit noch nicht absehbar. Solche Spätfolgen verschärfen die Situation jedenfalls noch viel stärker. Für Menschen, die schon längere Zeit ohne Beschäftigung sind, erweist sich eine Wiedereingliederung daher noch schwieriger als bisher.

Mit dem 65 Millionen Euro schweren Maßnahmenpaket „Pakt für Linz“ versucht die Stadt Linz der Krise entgegenzuwirken und die Wirtschaft gezielt anzukurbeln. Zudem konzipierte die Stadt aus ihrer sozialen Verantwortung heraus ein Projekt, das Langzeitlosen unter die Arme greifen wird.

In Kooperation mit dem Land Oberösterreich und dem AMS wurde das Projekt „Restart“ zur Einstellung Langzeitarbeitsloser ausgearbeitet. Die Stadt wird mehr als eine halbe Million Euro für dieses Sozialprojekt einsetzen, um 120 Langzeitsarbeitslosen eine neue Perspektive zu bieten.

Linz knüpft damit an die 2017 ins Leben gerufene erfolgreiche Aktion 20.000 an, die von der damaligen ÖVP-FPÖ-Bundesregierung abgeschafft wurde.

„Das Ende der Aktion 20.000 rächt sich jetzt. Denn zahlreiche Menschen, die davon profitiert haben, stehen seither wieder ohne Job da. Insbesondere jetzt ist ebendiese Personengruppe von den Auswirkungen infolge von Covid-19 besonders besonders stark getroffen. Hier schreiten wir ein“, informiert Bürgermeister Klaus Luger.

Neue Chancen durch Restart

Restart ist ein Projekt zur Reintegration von Langzeitarbeitslosen, das von Arbeitsministerium, vom Land Oberösterreich und vom Arbeitsmarktservice konzipiert wurde. Das Ziel besteht darin, langzeitarbeitslose Personen in Gemeinden sowie Statutarstädten zu beschäftigt und so wieder in den Arbeitsmarkt zurückzuführen.

Um die Bereitschaft der ArbeitgeberInnen zu erhöhen, diese Personengruppe zu beschäftigen, wird der Arbeitseinstieg mitfinanziert.

Personen, die länger als ein Jahr beim AMS arbeitssuchend gemeldet sind, sollen mit Praktikumsverträgen für ein Jahr befristet die Möglichkeit erhalten, wieder in den Arbeitsmarkt zurückfinden und relevante Skills erwerben. Die Anstellung erfolgt auf Basis von Praktikumsverträgen und einem einheitlichen Basishonorar in Höhe von 1.894,50 Euro pro Monat. In Einzelfällen kann bei höherer Qualifikation auch davon abgewichen werden.

Die Finanzierung erfolgt gemeinsam von AMS, Land Oberösterreich und Stadt Linz. Für die ersten beiden Monate trägt das AMS die Kosten zur Gänze. Für die restliche Beschäftigungsdauer von maximal einem Jahr tragen das AMS knapp 70 Prozent, Land Oberösterreich und Stadt Linz jeweils knapp über 15 Prozent der Lohnkosten. Das Projekt beginnt rückwirkend mit 1. Mai 2021 und ist bis 31.12.2022 befristet.

120 MitarbeiterInnen für den Magistrat Linz

Es sollen abhängig von der Verfügbarkeit geeigneter Personen und Einsatzmöglichkeiten ca. 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Magistrat beschäftigt werden. Auch eine Zuweisung an Unternehmen der Unternehmensgruppe Linz (UGL) ist gedacht.

Beispiele für Einsatzmöglichkeiten sind Unterstützung in der SeniorInnen- und Kinderbetreuung, bei der Parkpflege, im Einkaufsbüro der Stadt, in der Bezirksverwaltung und in vielen anderen interessanten Tätigkeitsbereichen. Hier beweist die Stadt mit dem Magistrat und ihren Unternehmen, dass sie in schwierigen Zeiten Menschen Chancen auf einen Berufseinstieg bieten kann. Damit kann von einer Win-Win-Situation ausgegangen werden, weil langzeitarbeitslose Personen Arbeit finden sowie die Stadtverwaltung und ihre Unternehmen Verstärkung bekommen.

Der Ausgabenanteil für die Stadt Linz wird rund 550.000 Euro betragen, verteilt auf die Jahre 2021 und 2022. Diese Summe umfasst den Anteil der Gehaltsausgaben von 16,65 Prozent für ca. 120 Personen, der von der Stadt Linz zu finanzieren ist und die Beistellung notwendiger Arbeitsmittel.

„Wir sind es besonders jenen Menschen schuldig zu helfen, die aus den verschiedensten Gründen ohnehin von der Gesellschaft benachteiligt sind und keine Stelle finden. Diese leiden unter Corona besonders. Vor allem für Menschen über dem 50. Lebensjahr ist es heute fast unmöglich geworden, Arbeit zu finden. Linz ist eine Lebensstadt, zu deren Standbeinen die Solidarität mit den Schwächsten der Gesellschaft gehört. Wir gehen dabei mit der Unterstützung voran“, sind sich Bürgermeister Klaus Luger und Personaldirektorin Brigitta Schmidsberger einig.

 

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