Grillen: Klare Regeln statt simpler Verbote
Mehr Information und Überwachung sollen entflammten Grill-Streit löschen
Die nächsten schönen Wochenenden stehen bevor, an denen es wieder viele Grillbegeisterte, die zuhause keine Möglichkeit zur Speisenzubereitung am Grill haben, in die Natur treiben wird.
„Nach einem Rechercheausflug nach Wien haben wir festgestellt, dass wir nicht alles wie in der Bundeshauptstadt machen können. Ein paar Ideen haben wir uns trotzdem mitgenommen“, sagt die Liegenschaftsreferentin für Linz, Stadträtin Regina Fechter. Darunter ist etwa ein Folder, der die Menschen über die Grillmöglichkeiten in der Stadt informieren soll. „Mir geht es vor allem darum, die Alternativen zur besonders beanspruchten Grillzone in St. Margarethen aufzuzeigen. Ich bin den Anrainern im Wort, dass ich trotz der Aufrechterhaltung der Ermöglichungskultur in der Stadt zu einer Entlastung ihrer Wohnsituation beitragen will“, erklärt Fechter.
Ordnungsoffensive mit Regeln und Reglern
Dazu startet das Liegenschaftsreferat der Stadt einen Pilotversuch mit einem „Grillzonenbeauftragten“: „Ein Mitarbeiter unseres Gebäudemanagements hat sich bereit erklärt, ergänzend zu den Schwerpunktkontrollen des Ordnungsdienstes an den Wochenenden an den besonders stark frequentierten Grillzonen nach dem Rechten zu sehen und vor allem die Einhaltung der Grillregeln – etwa der erlaubten Grillzeiten – einzufordern“, erklärt Fechter. Zusätzlich wird diesen weiterhin der Ordnungsdienst dabei unterstützen, dass die Regeln durchgesetzt werden. Der Folder ist unter www.linz.at abrufbar und wird in den kommenden Tagen auch auf den Grillzonen verteilt sowie im Bürgerservice aufgelegt.
Grillen ermöglichen, Beeinträchtigung verringern
Das Grillen im öffentlichen Raum unter bestimmten Rahmenbedingungen zu erlauben, gehört für Stadträtin Regina Fechter zur Ermöglichungskultur in der Stadt Linz: „Es gibt nun einmal viele Menschen, die das vielseits beliebte Grillen bei sich zuhause aus unterschiedlichen Gründen nicht ausüben können. Indem wir in ausgewiesenen Zonen das Grillen erlauben, wollen wir auch diesen Menschen die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen“, erläutert Stadträtin Regina Fechter. Allerdings gilt es dabei auch die Bedürfnisse der AnrainerInnen dieser Zonen zu berücksichtigen: „Darum haben wir klare Regeln aufgestellt und etwa die Zone in St. Margarethen mehrmals verändert und beschränkt, um die Beeinträchtigung in den benachbarten Wohngebieten zu verringern“, sagt Fechter. Mit dem neuen Informationsfolder sollen Menschen verstärkt auf die alternativen Grillzonen hingewiesen werden: „Ich will verhindern, dass wir ein Grillverbot erlassen müssen, nur weil zu viele Menschen ausschließlich in St. Margarethen grillen, dort die Regeln nicht mehr eingehalten werden und deshalb die Rahmenbedingungen für ein gutes Zusammenleben nicht mehr stimmen.“
„Durch die stärkere Präsenz vor Ort und den Informationsfolder erhoffe ich mir, dass es außerhalb der Grillzeiten zu keinen Vorkommnissen mehr kommt und uns eine Verlagerung des Grillaufkommens vom besonders beanspruchten St. Margarethen zu den weniger frequentierten Grillzonen gelingt.“
Stadträtin Regina Fechter