Gestalten statt fürchten: Auf dem Weg zum „Digitalen Linz“
ExpertInnen-Team wirkt an digitaler Strategie der Stadt Linz mit
„Digitales Linz“ ist eine strategische Initiative im Auftrag von Bürgermeister Klaus Luger, um zielgerichtet und in Kooperation mit der Forschung und Wirtschaft weitere Digitalisierungsschritte für die Bürgerinnen und Bürger zu setzen.
Das langfristig und prozessorientiert angelegte Programm basiert auf der Arbeit von einem städtischen Kernteam sowie einem „Digitalen Board“, bestehend aus externen ExpertInnen aus dem Wirtschaftsraum Linz. Das Expertenteam erarbeitet partizipativ und unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger ein gemeinsames Digitalisierungsprogramm. Vorhandenes Know-how wird ausgetauscht, mit dem Ziel, ein langfristiges Maßnahmenpaket zu erstellen.
„Basierend auf den bereits bestehenden Linzer Prinzipien der Digitalisierung, passt diese Initiative zu unserem ambitionierten Ziel, Linz zur innovativsten Stadt Österreichs zu machen. Wir bauen auf unseren Stärkefeldern, wie der Industrie, der Forschung sowie der Kunst und Kultur auf. Darüber hinaus legen wir technologisch einen besonderen Fokus auf das Themenfeld rund um künstliche Intelligenz.“
Bürgermeister Klaus Luger
„Wenn wir etwas vom Silicon Valley übernehmen wollen, dann, dass der Erfolg in der Kooperation zwischen Wirtschaft, Forschung und Öffentlichem Sektor liegt. Digitalisierung wirkt nach innen und nach außen mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie der Verwaltung. Es ist mir ein zentrales Anliegen, Prozesse zu vereinfachen und die digitalen Angebote zu verstärken“, unterstreicht Magistratsdirektorin Ulrike Huemer die Bedeutung von digitalen Angeboten der Stadt.
Das Ziel der Initiative „Digitales Linz“ besteht darin, mithilfe von Digitalisierung und nutzenstiftenden Projekten die Stadt Linz langfristig zu einem zukunftsfähigen Arbeits- und Lebensraum zu gestalten. Der Magistrat sieht sich dabei in der Rolle des Ermöglichers. Zusätzlich zur Einbindung der ExpertInnen haben alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, von 1. September bis 15. Oktober 2020 online unter www.innovationshauptplatz.at sowie analog ihre Ideen und Wünsche zum Thema mitzuteilen. Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Befragung werden Interessierte in einer zweiten Phase zu vertiefenden Workshops eingeladen. Aus diesen Inputs sowie den Erkenntnissen der weiteren Programmarbeit, wird im Dezember 2020 das Digitalisierungsprogramm dem Gemeinderat vorgelegt. Bei positivem Beschluss können konkrete Maßnahmen des digitalen Programms ab 2021 umgesetzt werden.
Neue Lösungen für die digitalen Herausforderungen der Zukunft
Die Zukunft der Städte ist digital. Es gilt daher, neue Lösungsansätze für die Gestaltung dieser Herausforderung zu finden, welche die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt stellen. Im Rahmen von „Digitales Linz“ erfolgt eine koordinierte Umsetzung der städtischen Digitalisierungsaktivitäten. „Die Stadt Linz setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern, auf die Stadtverwaltung sowie auf Expertinnen und Experten aus der heimischen Wirtschaft, Kultur, Bildung und Forschung“, erklärt Bürgermeister Klaus Luger.
Ein Kernteam aus städtischen Digitalisierungsprofis lenkt und koordiniert die Erarbeitung des Programms. Magistratsdirektorin Ulrike Huemer ist Teil dieses Kernteams und steuert die Formate und Inhalte der Initiative: „Wir wollen keinen technologischen Bauchladen an Maßnahmen entwickeln, sondern konkret in den einzelnen Handlungsfeldern gestalten und unsere Stärken ausbauen“, erläutert Huemer, die vor ihrem Wechsel an die Linzer Führungsspitze über viele Jahre bei der Stadt Wien als Chief Information Officer (CIO) für die Digitalisierung der Stadtverwaltung verantwortlich zeichnete. Begleitet wird das Digital Board von Unternehmer und Digitalisierungsexperten Martin Giesswein.
Digitale Transformation aktiv und positiv mitgestalten
Digitale Transformation bietet Chancen für Unternehmen, für Fachkräfte sowie für die eigenen Bürgerinnen und Bürger, ihre bisherigen Angebote und Services effizienter, effektiver, umweltschonender und innovativer anzubieten. Dies resultiert in einer gesteigerten Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger. Es gilt für Städte, den Prozess der digitalen Transformation aktiv zu gestalten und konkrete Maßnahmen in definierten Themenbereichen zu setzen.
Folgende Kernpunkte stehen dabei im Zentrum der Überlegungen:
Wie in der Grafik ersichtlich, ist das Programm „Digitales Linz“ auch eng mit anderen Initiativen der Stadt Linz (Innovationsprogramm, City Branding) verknüpft.
Acht Handlungsfelder bilden die Schwerpunkte
Kunst und Kultur
Wie kann Linz seine Vorreiterrolle bei Medienkunst und digitaler Technologien ausbauen? Wie kann die Digitalisierung zur Optimierung von Freizeitangeboten und zur Vermittlung von Kulturinhalten genutzt werden? Wie kann Besucherinnen und Besuchern die Stadt mittels digitaler Erlebnisse nähergebracht werden?
Industrie
Als eines der Zentren der österreichischen Industrie mit entsprechenden Leitbetrieben ergeben sich durch die Digitalisierung eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Es sollen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um dieses Ziel zu unterstützen.
Start-Ups und Innovator-Community
Start-Ups und InnovatorInnen sind essentiell für einen attraktiven Standort. Eine kluge Vernetzung mit den erfahrenen Industrieunternehmen und der Forschungslandschaft schaffen neue Geschäftsmodelle und neue digitale Produkte. Für die digitale Wirtschaft braucht es attraktive Rahmenbedingungen und Angebote – von der Breitbandversorgung über Gründerzentren bis hin zu Beratungsangeboten.
Digitale Daseinsvorsorge
Welche digitalen Maßnahmen sind notwendig, um das Zusammenleben aktiv zu fördern? Wie kann Linz zur intelligenten Smart City werden? Welche innovativen effizienzsteigernden Technologien können in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt werden?
Digitale Bildung und Forschung
Linz möchte seine Bürgerinnen und Bürger, ob jung, mitten im Berufsleben stehende oder erfahren, beim Ausbau ihrer digitalen Kompetenzen unterstützen und die entsprechende Infrastruktur weiter ausbauen.
Neue Arbeitswelten
Die Digitalisierung bringt Veränderungen in der Arbeitswelt mit sich. Die COVID-19 Krise hat uns Chancen und Defizite aufgezeigt. Wie kann die Stadt Linz diesen Prozess gestalten bzw. unterstützen? Vernetzung und Pilotierungen werden hier im Zentrum stehen.
Lokale Wirtschaft
Wie kann die Stadt Linz die Digitalisierung nutzen, um lokalen Unternehmen verbesserte Rahmenbedingungen zu bieten und den Standort für KMU stärken?
Digitale Stadtverwaltung
Welche digitalen Angebote und Services soll die Stadt Linz zur Verfügung stellen, um Amtswege und den Zugang zu relevanten und aktuellen Informationen und Daten zu erleichtern?
ExpertInnen-Team bildet „Digitales Board“
Neben einem breit aufgesetzten Partizipationsprozess für die Bevölkerung und die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wird auch das Know-how ausgewählter Expertinnen und Experten im „Digital Board“ mit einbezogen. Die Teilnehmenden haben hier die Möglichkeit, bereits erarbeitete Inhalte kritisch zu hinterfragen, zu ergänzen bzw. neu zu gestalten.
„Meine bisherigen Erfahrungen und das erlangte Know-how möchte ich in der Digitalisierung von Strukturen und Prozessen auch für die Linzerinnen und Linzer einfließen lassen. Unser Zugang lautet wie immer: Chancen erkennen und diese zum Vorteil der Bürgerinnen und Bürger nutzen.“
Mag.a. Ulrike Huemer, Magistratsdirektorin der Stadt Linz und Digital Board Member im Kernteam für „Digitale Stadtverwaltung“
„Siemens bietet eine vielfältige Palette an Produkten und Lösungen auf dem Gebiet der Digitalisierung an. Daher begrüßen wir die Initiative der Stadt Linz zur Entwicklung einer digitalen Strategie und wir werden sehr engagiert im Digitalen Board mitwirken. Die rasche Umsetzung geeigneter innovativer Maßnahmen ist im Interesse der gesamten Linzer Bevölkerung sowie der Wirtschaft.“
Dr. Josef Kinast, Leiter Siemens Niederlassung Linz und Digital Board Member für „Lokale Wirtschaft“
„In Österreich sind mehr als eine Million Senioren im Alter 65+ noch nicht digitalisiert. Sie haben keinen Schlüssel zum digitalen Amt, keinen Zugang zu Online-Banking oder zu vergünstigten Online-Tickets bei den ÖBB. Ja, selbst von der Corona-Warn-App ist ein Großteil der am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppe ausgeschlossen. Wir dürfen nicht zulassen, dass die ältere Generation einfach abgehängt wird. Es ist höchste Zeit, die digitale Brücke zu bauen. Linz als Innovations-Hotspot sollte dabei eine Vorreiterrolle einnehmen.“
Mag.a. Eveline Pupeter, Alleineigentümerin und Geschäftsführerin von emporia Telecom und Digital Board Member für „Lokale Wirtschaft“
„An der Digitalisierung führt kein Weg vorbei. Darum ist es wichtig und richtig, dass sich die Stadt Linz mit einer digitalen Strategie zukunftsfit machen will. Aus meiner Sicht sollte auch bei diesem Thema der Menschen im Mittelpunkt stehen. Digitalisierung funktioniert dann, wenn es eine Beteiligung bzw. Einbindung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie der Bevölkerung gibt.“
Dir.Stv.in Andrea Heimberger MSc, Abteilungsleitung Kommunikation der Arbeiterkammer Oberösterreich und Digital Board Member für „Neue Arbeitswelten“
„Der Großteil unser Lebensumgebung ist bereits digital oder auf digitalen Prozesse und Daten basierend. Für eine vitale Stadtentwicklung sowohl wirtschaftlich als auch für die Lebensqualität ist eine strukturierte und konsequent umgesetzt Digitalstrategie mittlerweile überlebenswichtig.“
Gerhard Kürner, CEO Lunik2 und Digital Board Member für „Startups und Innovator-Community“
„In der GRAND GARAGE machen wir Technologie und innovative Lösungen für die drängenden sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit für jeden möglichst niederschwellig nutzbar. Die GRAND GARAGE versteht sich damit auch als Experimentierfeld für digitale Lern- und Arbeitsformen, weshalb wir uns mit Freude am Entwurf zur digitalen Strategie der Stadt Linz beteiligen.“
Werner Arrich, Geschäftsführer der GRAND GARAGE und Digital Board Member für „Startups und Innovator-Community“
„Die Digitalisierung prägt unser aller Lebens- bzw. Arbeitswelten. So steigert auch die Linz AG laufend ihren eigenen Digitalisierungsgrad und das digitale Angebot. Dabei arbeiten wir an Lösungen, die den Menschen und Unternehmen in der Region Linz nützen, die etwa Prozesse vereinfachen, sichere Verbindungen herstellen oder die Nachhaltigkeit fördern. In diesem Sinne freue ich mich über die Initiative sowie auf eine breite zielgerichtete Weiterentwicklung des Programms ‚Digitales Linz‘.“
Linz AG -Generaldirektor DI Erich Haider, MB und Digital Board Member für „Digitale Daseinsvorsorge“