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Linz bekommt endlich wieder eine Brauerei

Brauer und Wissenschafter experimentieren im Kraftwerk der Tabakfabrik

Als monumentales Denkmal der Moderne steht es im Mittelpunkt des Areals und zieht alle Blicke auf sich: das 1933 bis 1935 erbaute Kraftwerk der Tabakfabrik Linz. Nun werden seine Turbinen wieder angeworfen. Nur etwas anders. Der Braumeister Martin Simion und die Tabakfabrik haben gemeinsam ein Konzept zur Renovierung und künftigen Nutzung des Kraftwerks erarbeitet.

Insgesamt werden rund sieben Millionen Euro in die Revitalisierung des denkmalgeschützten Industriejuwels investiert. Im Kraftwerk der Tabakfabrik Linz entstehen ein multifunktionaler Hörsaal, ein Gastronomiebetrieb und eine Brauereianlage. Die Errichtung und Verwertung von Brauerei und Gastronomiebetrieb werden durch die Brau Union erfolgen. Die Umbaumaßnahmen starten im Sommer 2020, die Fertigstellung ist im Herbst 2021 geplant.

„Seit mehr als zehn Jahren beschäftige ich mich mit der Bier-Geschichte von Linz und ich finde, es ist höchste Zeit, dass die Stadt Linz wieder eine eigene Brauerei bekommt! Als Linzer freut es mich besonders, dass wir in der Tabakfabrik, dem Kreativ-Zentrum der Stadt, eine Brauerei errichten dürfen. Damit entsteht an der Linzer Donaulände, in einer Gegend, wo es über mehrere Jahrhunderte Brauereien gab, wieder eine Braustätte.“

Braumeister Martin Simion

Kraftwerk für die Kreativität

Einst wurde das Kraftwerk der Tabakfabrik Linz mit Kohle gespeist, später mit Öl und Gas – heute soll es mit Innovationskraft betrieben werden und in Zukunft geistige Energie für die Gesellschaft produzieren. Seit dem Jahr 2016 widmen sich die Kunstuni und die JKU gemeinsam mit der Tabakfabrik der Aufgabe, das Kraftwerk als Ort der interdisziplinären Forschung zu positionieren. Im Geist seiner alten Funktion wird das Kraftwerk so zur treibenden Kraft für Forschungsprojekte, die Kreativität, Experiment und Austausch zwischen den Universitäten, Disziplinen und Praxisbereichen ermöglichen und unterstützen.

Als Motor der Wissenschaft dient die Kesselhalle des Kraftwerks, die in einen multifunktionalen Hörsaal verwandelt wird. Die Kesselhalle ist mehrere Stockwerke hoch und bietet als spektakuläre Eventlocation mit unterschiedlichen Ebenen eine einzigartige Atmosphäre für Vorlesungen, Kongresse oder Abendveranstaltungen. Um den Veranstaltungsreigen in der Kesselhalle gastronomisch zu versorgen, wird das Erdgeschoss des Kraftwerks Platz für neue Gastronomie bieten.

Gärkessel statt Heizkessel

Dort, wo die Rohre einst Gas oder Schweröl transportierten, soll künftig Gerstensaft mit einer ganz speziellen Rezeptur sprudeln. Um das Kraftwerk als einen historischen Ort der Produktion zu erhalten, werden die übrigen Bereiche für eine  kleine, feine Brauereianlage. So werden die ehemaligen Heizkessel in der imposanten Kesselhalle des Kraftwerks durch Gärkessel und Lagertanks ersetzt. In den alten Gemäuern des Kraftwerks sollen sowohl klassische Linzer Biervarianten als auch wechselnde kreative Biersorten mit außergewöhnlichen Zutaten abseits der Massenware kreiert werden, die an jahrhundertealte Brautraditionen anknüpfen und diese konsequent weiterentwickeln.

it der Ansiedlung der Brauerei im Kraftwerk der Tabakfabrik erhält die Stadt ein Stück Identität zurück – nach rund 40 Jahren wird erstmals in Linz wieder Bier gebraut.

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