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E-Mobilität in Linz: von E-Autos bis Hybridbusse

Die Zahl der Neuanmeldungen von E-Autos hat sich innerhalb von fünf Jahren verzehnfacht. Das zeigt, dass Linz auf einem guten Weg ist und mit einem weiteren Anstieg zu rechnen ist. Für Bürgermeister Luger steht die stetige Erweiterung und der Ausbau eines attraktiven, vielfältigen und umweltschonenden Verkehrsangebot klar im Zentrum. Knapp die Hälfte unserer öffentlichen Verkehrsmittel ist bereits strombetrieben unterwegs. Die Umstellung von weiteren 88 Fahrzeugen auf Hybrid-Elektro-Autobusse zählt bis 2024 als zentrales Ziel der Linz AG Linien.  

1.000 E-Autos in Linz

Auch wenn der Anteil der angemeldeten E-Autos in Linz erst bei einem Prozent an der Gesamtzahl der PKWs hält, so hat sich doch die Zahl der Neuanmeldungen pro Jahr innerhalb von fünf Jahren verzehnfacht. In Summe sind derzeit 1.000 E-Autos in Linz gemeldet, wovon 380 im vergangenen Jahr angemeldet wurden.

Jahr Anzahl Anmeldungen Gesamtzahl PKW in Linz Anteil der E-Autos
2015 38 100.680 0,04 %
2016 91 101.971 0,09 %
2017 85 103.213 0,08%
2018 140 104.526 0,13 %
2019 266 105.051 0,25 %
2020 380 105.5001 0,36 %
SUMME 1.000 105.500 0,95 %

1Vorläufige Schätzung für 2020, endgültige Zahl noch nicht verfügbar

Lade-Infrastruktur: 60 Standorte, 190 Stationen

An 60 Standorten stehen insgesamt 190 Ladepunkte zur Verfügung. Diese sind in Besitz der Linz AG oder werden von ihr betreut. Auch das Netz der E-Tankstellen wird laufend erweitert. Unter diesem Link ist eine Übersicht der Ladestationen zu finden: https://e-tankstellen-finder.com/at/de/partner/index/linzag

Weiterentwicklung der Lade-Infrastruktur

Um die Attraktivität der E-Mobilität zu steigern, bündeln sieben österreichische Energieversorger ihre Kräfte mit der Gründung der E-VO eMobility GmbH. Die weiteren Gesellschafter neben der Linz AG sind Energie Graz, Energie Steiermark, EVN, illwerke vkw, Innsbrucker Kommunalbetriebe AG und Kelag. Mit der Weiterentwicklung der IT-Systeme der Lade-Infrastruktur soll das Lade-Netz effizienter, stabiler und sicherer werden. Ein Schwerpunkt liegt auf Abrechnungssystemen und Tools, die das Laden einfach und bequem machen sollen.

Bislang Umstieg mit mehr als 180.000 Euro gefördert

Die Stadt Linz unterstützt in Kooperation mit der Linz AG den Kauf oder das Leasing von E-Autos, E-Motorrädern und E-Scootern für Firmen, Betriebe, Unternehmen und Organisationen mit öffentlichem Interesse.

Die E-Mobilitätsförderung der Stadt Linz stellt eine umweltpolitische Lenkungsmaßnahme dar. Sie soll Firmen, Betrieben, Unternehmen und Organisationen mit öffentlichem Interesse, deren Fahrzeuge ständig im Stadtgebiet unterwegs sind, einen Anreiz bieten, auf umweltfreundlichere E-Fahrzeuge umzusteigen.

Jahr Förderungen
2016 1
2017 17
2018 13
2019 38
2020 32
bis März 2021 831

1größtenteils noch in Bearbeitung

Nachdem jedes E-Auto mit 1.000 Euro gefördert wird, entspricht dies einem Gesamtbetrag 101.000 Euro bis 2020 und im Jahr 2021 bisher 83.000 Euro.

Zusätzlich gibt es bei der Anschaffung von E-Autos für Privatpersonen Förderungen vom Bund, für die Installation der erforderlichen Basis-Infrastruktur einer Lademöglichkeit auch Unterstützung vom Land Oberösterreich.

Weiters unterstützt die Stadt Linz Privatpersonen, Fahrgemeinschaften, Betriebe bzw. Organisationen beim Kauf von E-Lastenfahrrädern und E-Lastenanhängern mit jeweils 30 Prozent der Investitionskosten und maximal mit 1.000 Euro.

Rückgrat der E-Mobilität ist in Linz der Öffentliche Verkehr: 70 Prozent aller Fahrgäste e-mobil

Im Vergleich der Landeshauptstädte, mit Ausnahme von Wien, zeigt Linz den höchsten ÖV-Anteil, welcher sich in den vergangenen Jahrzehnten im stetigen Wachstum befindet. Die Streckenlänge der öffentlichen Verkehrsmittel inkl. Bergbahn liegt bei knapp über 210 Kilometer. Im Jahr 2019 legen 177 Fahrzeuge der Linz AG Linien im Linzer Streckennetz neun Millionen Kilometer zurück. Davon fahren knapp die Hälfte stromgetrieben, welche gleichzeitig die meistgenutzten Verkehrsmittel sind. Rund 70 Prozent der Fahrgäste sind somit elektrisch unterwegs und tragen damit einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung des CO2 – Ausstoßes bei.

Entwicklung des Streckennetzes im ÖV in km

Jahr 1988 2008 2018
Straßenbahn 18,2 21,1 30,9
O-Bus und Bus 110,2 162,4 176,2
Gesamt 128,4 183,5 207,1

Quelle: Linz Linien 2019

Der Ausbau des ÖV-Netzes und die Attraktivierung des Angebots haben zu kontinuierlich steigenden Fahrgastzahlen geführt. Lediglich im letzten Jahr werden erstmals wieder aufgrund der Covid-19-Pandemie weniger als 90 Millionen Menschen durch die Linzer Linien befördert.

Entwicklung der Fahrgastzahlen in Mio.

Jahr 1988 2008 2018
Straßenbahn 57,4 65,2
O-Bus und Bus 37,9 47,0
Gesamt 64,5 95,3 112,2

Quelle: Linz Linien 2019

Umstellung der Busflotte auf Hybrid-Antrieb

Im vergangenen Jahr nahmen die ersten beiden Hybridelektro-Autobusse der Linz Linien ihren Betrieb auf. In Summe investiert die Linz AG mehr als 36 Millionen Euro in den neuen Autobus-Fuhrpark. Bis 2024 soll die 88 Fahrzeuge umfassende Busflotte vollständig erneuert werden.

 Nachhaltige Verkehrspolitik hat für Linz höchste Priorität. Die neuen Busse werden in den kommenden Jahren signalisieren, dass sich die oberösterreichische Landeshauptstadt zu einem attraktiven öffentlichen und vor allem umweltschonenden Verkehrsangebot bekennt.“

Bürgermeister Klaus Luger

e-Carsharing

Im Durchschnitt steht ein privates Auto 23 Stunden am Tag still und verbraucht dabei eine der wertvollsten Ressourcen in der Stadt: Platz. Aus diesem Grund haben sich aus dem Mietwagenkonzept verschiedene Carsharing-Systeme entwickelt, das zusätzliche Kosten spart.

Die Linz Linien bieten als Ergänzung zum öffentlichen Personen-Nahverkehr seit Herbst 2019 den stationären Carsharing-Service tim-Linz an. Das Ziel besteht darin, den öffentlichen mit dem Individualverkehr zu verbinden und den Verzicht auf den PKW zu erleichtern. Das Carsharing-Angebot kann dabei mit Straßenbahn und Bus kombiniert werden. Neben konventionellen Autos stehen bei tim auch E-Autos zur Verfügung. Aktuell gibt es in Linz sechs tim-Standorte, bis Ende des Jahres sind drei weitere geplant.

Aktuelle tim-Mobilitätsknoten:

  • Tabakfabrik Linz, Ludlgasse
  • LINZ AG, Wiener Straße 151
  • Hauptplatz Linz
  • JKU – Johannes Kepler Universität, Altenberger Straße
  • Grüne Mitte Linz, Edeltraud-Hofer-Straße
  • SolarCity, Heliosallee.

E-Scooter

Zu Spitzenzeiten waren in Linz mehr als 1.000 E-Scooter im öffentlichen Raum verfügbar. Mittlerweile hat sich die Zahl auf etwa 400 Verleih-E-Scooter reduziert. Verringert hat sich jedoch nicht nur die Zahl der E-Scooter, sondern auch jene der Anbieter selbst. Während es vor Beginn der Corona-Krise noch vier Anbieter waren, so sind jetzt nur noch die Unternehmen Tier und Foama in der Landeshauptstadt vertreten.

Vorteile der E-Mobilität: weniger Emissionen und Ausstoß von CO2

Im Vergleich zum klassischen Verbrennungsmotor bieten elektrisch betriebene Autos mehrere Vorteile:

  • Wesentlich bessere Energieeffizienz von Elektromotoren gegenüber Verbrennern.
  • Ob das auch in der eingesetzten Primärenergie zur Erzeugung des für die E-Mobilität benötigten Stromes gilt, hängt stark von der Art der Erzeugung des Stromes ab. In Österreich ist der Strom-Mix in dieser Richtung relativ günstig, sodass insgesamt auch eine Ersparnis an klimawirksamem CO2 gegenüber den Verbrennern gegeben ist.
  • Bei niedrigen Geschwindigkeiten (bis ca. 40 km/h) deutlich leiser als Verbrenner. Über 40 km/h dominieren die Reifengeräusche, sodass sich kaum mehr ein Unterschied zu den Verbrennern ergibt.
  • Keine Emissionen beim „Leerlauf“ von Fahrzeugen.

Die E-Mobilität bietet viele Vorteile, dennoch beanspruchen auch diese öffentlichen Raum. Um den öffentlichen Raum zu entlasten, bedarf es einer generellen Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs. Deshalb steht der kontinuierliche Ausbau des öffentlichen Verkehr weit vorn auf der städtischen Agenda.

Weitere Informationen zu städtischen Förderungen von E-Autos, E-Motorrädern und E-Mopeds

https://www.linz.at/foerderungen

https://www.linzag.at/portal/de/privatkunden/unterwegs/e_mobilitaet_1/foerderungen_3#

 

 

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