Leben & Stadt

Bürgermeister Klaus Luger ehrte acht verdiente Persönlichkeiten

Großes Goldenes Ehrenzeichen für Günter Zamp Kelp und Ulrike Bernauer-Birner

Als Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung würdigte Bürgermeister Klaus Luger am Mittwoch, 6. September, im Alten Rathaus acht Persönlichkeiten, die im öffentlichen Leben in unterschiedlichen Sektoren besonders viel bewirkt haben.

Das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Kultur erhielt DI Günter Zamp Kelp, das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Wirtschaft ging an Mag.a Ulrike Bernauer-Birner. Ass.Prof.in Dr.in Cäcilia Innreiter-Moser wurde mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Gleichstellung ausgezeichnet. Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Wirtschaft gingen an Hubert Papinski und Dr. Michael Rockenschaub. Harald Gebhartl erhielt das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Kultur, Dr. Friedrich Schwarz das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Umwelt. Gemeinderat a. D. Manfred Pühringer wurde posthum mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Humanität geehrt.

Günter Zamp Kelp war einer der Mitbegründer der Architekten-Künstler-Gruppe Haus-Rucker-Co. Die bis 1992 existierende legendäre Künstlergruppe machte sich durch einen radikalen Architekturbegriff international einen Namen. Wichtige Bauten und Projekte von Günter Zamp Kelp sind das Neanderthal Museum in Düsseldorf, der Jahrtausendblick als dezentrales Projekt der EXPO 2000 in Steinbergen, das Haus vor dem Wind im Düsseldorfer Hafen oder die Kunsthalle Mainz. Die Stadt Linz kaufte vor drei Jahren sein persönliches Archiv für das Lentos Kunstmuseum an. Seine Siegesgöttin „Nike von Samothrake“ ziert heute wieder das Kunstuniversitätsgebäude in der Linzer Domgasse.

Ulrike Bernauer-Birner hat sich bei der Erwachsenenbildung für Frauen verdient gemacht. Als Geschäftsführerin der „VFQ Gesellschaft für Frauen und Qualifikation“ hat sie Frauen in Linz unterstützt, damit diese auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen konnten. Neben vielen Projekten zeichnete Bernauer-Birner für die laufende Weiterentwicklung der arbeitsmarktpolitischen Angebote der Erwachsenenbildung für Frauen verantwortlich. Dabei entwickelte sie immer wieder innovative Ansätze, wie etwa mit dem Projekt „Mikrolernen“, mit dem rasch eingeschätzt werden kann, welche Inhalte für Personen wichtig sind und wie diese effizient vermittelt werden.

Cäcilia Innreiter-Moser setzte sich seit Beginn ihrer Karriere ebenfalls für Belange der Frauenförderung ein. An der Johannes Kepler Universität arbeitete sie an den Instituten für Personal- und Organisationsentwicklung, Unternehmensführung sowie Wissenschaftsinformatik und Organisationsforschung. In ihrer Tätigkeit als Lehrende und Forschende konnte sie in den Bereichen Organisation, Gender und Diversity vieles bewegen. Weiters war sie Mitbegründerin und wissenschaftliche Leiterin des MBA-Aufbaustudiums „Management und Leadership für Frauen“ an der JKU. Sowohl für Studierende als auch für führende Stakeholder*innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist sie zu einer Mentorin geworden.

Hubert Papinski ist führender Repräsentant und Unternehmer im gleichnamigen Karosserie-Traditionsbetrieb. Das Unternehmen Papinski besteht seit 1888. Nach dem Tod der Eltern und dem Verlust des Elternhauses durch einen Bombenangriff 1944 konnte er seine Ausbildung fortsetzen und mit seinem Bruder Paul das Familienunternehmen weiterführen. Papinski entwickelte das Unternehmen vom reinen Spenglereibetrieb zu einem führenden Unternehmen im Bereich des Karosseriebaus. Durch die Gründung einer der ersten Lackierereien in Österreich war es auch möglich, Unfallreparaturen von PKWs, LKWs und Bussen an einem einzigen Standort durchzuführen.

Harald Gebhartl wurde für sein langjähriges Wirken als Autor und Regisseur ausgezeichnet. Sein Schaffen ist sehr vielfältig und reicht von Stücken am Landestheater, bei der Ars Electronica, beim Brucknerfest bis zum europäischen Kulturmonat 1992 in der Linzer Schiffswerft. Vor 34 Jahren war Gebhartl einer der Mitbegründer des Theater Phönix und 26 Jahre lang dessen künstlerischer Leiter. Trotz schwieriger Finanzierung und gegen Widerstände ist es 1989 gelungen, aus einem ehemaligen Kinosaal ein Theater zu machen, das jährlich mittlerweile 25.000 Theaterfans besuchen. Gebhartl inszenierte insgesamt mehr als 65 Dramen, Opern und Performances.

Bereits während seinem Botanik-Studium in Wien mit Nebenfach Zoologie begann 1982 das berufliche Wirken von Friedrich Schwarz in der Naturkundlichen Station der Stadt Linz. Gleich zu Beginn organisierte er eine Stadtbiotop-Kartierung und übernahm die Agenden des Bezirksbeauftragten für Natur- und Landschaftsschutz. 1998 wurde Schwarz mit der Abteilungsleitung der Naturkundlichen Station betraut, 2005 übernahm er die Leitung der neuen Abteilung „Botanischer Garten und Naturkundliche Station“. Friedrich Schwarz setzte viele Akzente Richtung Kultur und Bildung. Heute zählt der Botanische Garten zu den Top 3 der beliebtesten Ausflugsziele in Linz mit jährlich etwa 100.000 Besucher*innen.

Posthum geehrt wurde der im März vergangenen Jahres verstorbene Kommunalpolitiker Manfred Pühringer. Mehr als ein Jahrzehnt gestaltete er in seiner Funktion als Gemeinderat im Linzer Stadtparlament die Geschicke der Stadt mit. Pühringer schuf sich nicht nur in seiner Gemeinderatsfunktion ein bleibendes Andenken, sondern auch durch seine Tätigkeit als langjähriger Betriebsrat in der voest alpine, als Landesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer und als Vorstandsmitglied der Arbeiterkammer Oberösterreich. Manfred Pühringer war ein Gewerkschaftler mit Leib und Seele und sah seine Hauptaufgabe darin, die Verhältnisse der arbeitenden Menschen zu verbessern.

Michael Rockenschaub war langjähriger Generaldirektor der Sparkasse Oberösterreich. Er trat 1983 in den Dienst der Sparkasse, wurde 1990 Abteilungsleiter, 1992 Prokurist, 1996 zum Abteilungsdirektor, um darauf auch in den Vorstand berufen zu werden. 2013 schließlich wurde Rockenschaub zum Generaldirektor ernannt und war in dieser Funktion bis zu seinem Pensionsantritt 2019. Insbesondere seine innovativen und weitblickenden Entscheidungen trugen dazu bei, verschiedene strukturelle Umbrüche im Bankensektor zu bewältigen und die Sparkasse Oberösterreich als starke moderne Regionalbank zu etablieren und in eine sichere Zukunft zu führen.

Weitere Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"