Arztpraxen in Linz immer öfter leer
Ärztemangel mittlerweile auch in den größeren Städten spürbar
Die Probleme bei den Nachbesetzungen freier Arztstellen zeigen, dass eine Zwei-Klassen-Medizin droht.
Während Wahlärzte boomen, wird es immer schwieriger, allgemein zugängliche Hausarzt-Praxen nachzubesetzen. Mittlerweile ist dieses Problem auch in Linz spürbar. „Trotz längerer Wartezeiten und Wege funktioniert die Versorgung noch gut“, erklärt SPÖ-Gesundheitssprecher Peter Binder. Doch auch für ihn ist es bereits 5 vor 12: „In manchen Stadtteilen können Vertragsstellen seit Monaten nicht besetzt werden.“
Lebensqualität auch bei Ärzten entscheidend
Oft stehen das wirtschaftliche Risiko, der Familienwunsch oder andere Vorstellungen von Arbeitszeiten der Gründung einer eigenen Praxis entgegen. Viele Ärzte entscheiden sich dann lieber für die Anstellung in einem Krankenhaus. Aber auch hier wird es schwieriger, weil in den Landesspitälern die Ausbildungsplätze fehlen.
Land OÖ muss bessere Bedingungen schaffen
Für das aktuell betroffene Franckviertel und die Neue Heimat fordert die Linzer SPÖ jeweils ein Erstversorgungszentrum. Wenn sich dafür niemand begeistern lässt, müssen die Rahmenbedingungen verbessert werden. Der Landtagsabgeordnete Binder sieht die Landesregierung in der Pflicht: „Die Gesundheitspolitik des Landes braucht eine Gesamtstrategie, um die Gesundheitsversorgung nachhaltig auf hohem Niveau zu sichern.“
„Ob man ärztlich gut versorgt wird, darf nicht vom Wohnort oder Einkommen abhängen. Die Gesundheitspolitik des Landes schläft.“
Peter Binder, Landtagsabgeordneter | SPÖ-Gesundheitssprecher