Viele Großstädte stehen vor großen Herausforderungen wegen der klimatischen Veränderungen, die gerade auch in Linz deutlich spürbar sind, wie die Überhitzung im Sommer oder Tropennächte. Laut den Klimaprognosen werden sich in Linz die Hitzetage bis zum Jahr 2050 verdoppeln, wenn nicht wirksam gegengesteuert wird. Ein Mittel dazu ist die forcierte Begrünung, wobei auch die „Rekultivierung“ und das Zurückgeben versiegelter Flächen an die Natur kein Tabu sein darf.
Die deshalb 2019 im Gemeinderat beschlossene Klimastrategie der Stadt Linz umfasst als zentralen Bestandteil innerstädtische Baumpflanzungen. Damit soll die zunehmend belastende Hitzesituation in der Stadt entschärft und damit die Lebensqualität der Bewohner*innen nachhaltig verbessert werden. Nachhaltig nicht nur, weil Baumpflanzungen per se eine ökologisch sinnvolle und im Klimawandel gute Entscheidung sind. Nachhaltig auch, weil die gepflanzten Sauerstoffspender Jahrzehnte alt werden, somit auch den kommenden Generationen zugutekommen und die Lebensqualität in der Stadt langfristig erhöhen.
Mit den forcierten Baumpflanzungen im Stadtgebiet wird ein weiterer wichtiger Beitrag zum Klimaschutz in Linz geleistet. Als eines der Schlüsselprojekte in der Innenstadt soll nun eine neue grüne Oase im Rathausviertel entstehen. Zusammen mit den bereits umgesetzten Projekten wie der beidseitigen Lindenallee am Hauptplatz oder den Bepflanzungen beim Nordico wird die Begrünung des Rathausviertels für mehr Lebens-und Aufenthaltsqualität in der City sorgen,“
Bürgermeister Klaus Luger
„50 Bäume in einem so zentralen Areal wie dem Rathausviertel werden zur klimatischen Verbesserung beitragen und Beispiel dafür sein, wie sich Orte verändern, wenn wir der Natur und den Menschen in unseren Planungen endlich mehr Platz geben. Damit soll das Projekt auch eine Signalwirkung für die weitere Entwicklung gesamten Innenstadt haben“, sagt Grünreferentin Stadträtin Mag.a Eva Schobesberger.
Weiterer „Grüner Meilenstein“ in der Innenstadt
Mit der Bepflanzung des Rathausviertels wird ein weiterer neuer grüner Meilenstein in der Innenstadt gesetzt. Bereits im Vorjahr wurde der Auftakt mit der Neugestaltung und Begrünung des Bereichs vor dem Stadtmuseum Nordico gemacht. Schirmplatanen, Amberbäume Lederhülsenbäume und neue Pflanzenbeete verleihen dem Platz ein grünes Ambiente.
Vor wenigen Wochen starteten auch die Bauarbeiten im Zuge der Baumpflanzoffensive in der Kroatengasse. Umgesetzt werden dabei vorerst Baumpflanzungen an der Westseite. Bei baulichen Adaptierungen im Vorfeld erneuerte die Linz AG bereits alte Wasserleitungen, damit später keine Reparaturarbeiten im Bereich der Bäume mehr notwendig sind.
Nun wird als nächstes die Begrünung des Rathausviertels erfolgen. Etwa 50 Bäume sollen dort für Schatten und Kühlung sorgen. Im Rahmen der Baumpflanzungen werden auch bereits versiegelte Flächen wieder aufgebrochen und der Natur zurückgegeben.
50 Bäume für das Rathausviertel
Das Begrünungsprojekt „50 Bäume für das Rathausviertel“ umfasst die Domgasse, einen Teil der Pfarrgasse und den westlichen Bereich des Pfarrplatzes. Ebenso ist vorgesehen, auf den Seiten der Stadtpfarrkirche Bäume zu pflanzen. Weiters sind Pflanzungen im Bereich der Zollamtsstraße, der Kollegiumgasse und am Adalbert-Stifter-Platz vorgesehen.
Bepflanzung Pfarrplatz © Rendering Alles Landschaft e.U.Der eigentliche Pfarrplatz ist in diesem Projekt noch nicht enthalten. Dafür soll ein eigenes Konzept entwickelt werden, das die baulichen Gegebenheiten durch die unterirdische Garage und die Option einschließt, den Platz weiterhin für Veranstaltungszwecke nützen zu können.
Im Hinblick auf die geplante Begrünung des Rathausviertels wurden alle in Frage kommenden Straßenzüge systematisch untersucht und auf mögliche Pflanzungen geprüft. Vor allem galt es dabei auf bereits vorhandene Leitungen zu achten und auf Fluchtwege, die aus Sicherheitsgründen freigehalten werden müssen. Im Zuge des Projekts werden auch Parkplätze, wie zum Beispiel in der Zollamtsstraße, aufgelassen.
Der Kostenrahmen für die Umsetzung beläuft sich inklusive eines Puffers für Unvorhergesehenes auf rund 800.000 Euro. Diese Summe umfasst die Kosten für die Bauarbeiten und die Pflanzung der Bäume. Die Mittel werden aus dem dafür vorgesehenen Budget des Geschäftsbereichs Stadtgrün und Straßenbetreuung bereitgestellt.
Bau im Herbst
Die Ausschreibung des Projekts ist in die Wege geleitet und Ende Juni soll ein entsprechender Gemeinderatsbeschluss gefasst werden. Umgesetzt werden soll das Gesamtprojekt dann im Laufe des Herbstes. Die derzeitigen Planungen sehen einen Baustart mit Mitte September vor, die Baumpflanzungen sollen dann zum Ende des Jahres hin Erfolgen. In Summe werden etwa 50 Bäume gepflanzt, wobei bei der Auswahl standortgerechte und auf hitzeresistente Pflanzen bevorzugt herangezogen werden. Auch die Kriterien des Schattenspendens und der Langlebigkeit sind für die Auswahl der Bäume ausschlaggebend. Die verwendeten Baumarten sind Linde, Zürgelbaum, Eiche, Föhre, Rosskastanie, Robinie und der Lederhülsenbaum.