Arbeit & Wirtschaftklima

Auf dem Weg zum klimagerechten Industriestadt

Wasserstoff - was ist das?

Wasserstoff – was ist das?

Neun von zehn Atomen in unserem Universum sind Wasserstoff. Damit ist dieses Element das häufigste, aber auch das einfachste, das wir kennen. Unsere Sonne, die mittlerweile schon Sinnbild für erneuerbare Energie geworden ist, besteht auch überwiegend aus Wasserstoff. In unserem Alltag kommen wir jeden Tag mit ihm in Berührung: sei es, wenn uns der Durst plagt oder wenn wir von einem Frühlingsregen überrascht werden.

Wasserstoff steckt – wie der Name schon sagt – im Wasser. Sein chemischer Name „Dihydrogenmonoxid“ – oder kurz H2O – verrät viel über die Zusammensetzung: zwei Teile Wasserstoff H (Hydrogen) und ein Teil Sauerstoff O (Oxygen). Das ist aber nicht die einzige Verbindung, die er eingehen kann. Verbindet er sich beispielsweise mit Stickstoff, so entsteht das stechend und nach faulen Eiern riechende Ammoniak. Untereinander verstehen sich Wasserstoff-Atome übrigens sehr gut: Sie bilden ein Molekül (H2), welches unter normalen Bedingungen ein geruchloses Gas ist.

Vielseitigkeit nutzen, um Energie zu speichern

Die Vielseitigkeit des Elements kann genutzt werden, um Energie zu speichern. Vor allem in Kombination mit erneuerbaren Energien ist das sehr vorteilhaft. Scheint die Sonne, wird Wasserstoff produziert, der zum Beispiel in der Nacht wieder in Strom umgewandelt werden kann.

Einsatz in der Industrie

Schon jetzt wird Wasserstoff intensiv in der chemischen Industrie eingesetzt. Vor allem in der Herstellung von Kunstdünger spielt er seit fast einem Jahrhundert eine entscheidende Rolle. Derzeit wird Wasserstoff überwiegend aus fossilen Energieträgern gewonnen. Hier spricht man von „grauem Wasserstoff“. Ziel ist es, diesen durch „grünen Wasserstoff“ aus erneuerbaren Quellen zu ersetzen. Im Vergleich zu Öl oder Gas kann Solar- und Windenergie dezentraler gewonnen werden.

Wasserstoff als Potenzial für die Zukunft

Die größten Potenziale für den Einsatz von Wasserstoff-Technologie liegen in der Industrie. Vor allem in der Stahlerzeugung und der Herstellung wichtiger Chemikalien. Für Linz ist das eine große Chance. Die voestalpine, die derzeit noch auf fossile Stoffe angewiesen ist, um beispielsweise ihre Ausgangsstoffe von Sauerstoff zu befreien, könnte dafür in Zukunft Wasserstoff verwenden. Schon 2019 wurde zu diesem Zweck ein Elektrolyseur errichtet. Die heimische Industrie ist startklar, um Linz als Standort für innovative Technologie zu etablieren und somit Arbeitsplätze und Lebensqualität zu sichern.

So wird Energie gewonnen: Normales Wasser (H2O) wird in einem sogenannten Elektrolyseur in Sauerstoff (O2) und Wasserstoff (H2O) aufgespalten. Dafür wird Strom benötigt, der idealerweise aus erneuerbaren Energien stammt. Vereinfacht gesagt ist die Energie nun im Wasserstoff „gespeichert“. Mit einer Brennstoffzelle kann diese Energie wieder nutzbar gemacht werden und es entwickelt sich ein Kreislauf. Es entstehen keine stinkenden Abgase, nur Wasser.

Die größten Potenziale für den Einsatz von Wasserstoff liegen in der Industrie, vor allem in der Erzeugung von Stahl und der Herstellung wichtiger Chemikalien. Durch die Verbindung mit Stickstoff (N2) entsteht Ammoniak, dieser kommt bereits als Kunstdünger zum Einsatz. In Kombination mit Kohlenstoffdioxid (CO2) können künstliche Treibstoffe hergestellt werden, die dann wiederum in herkömmlichen Verbrennungsmotoren verwendet werden.

Weitere Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"