Zur Stichwahl am 26. Januar: Die Feuerwehr, die von einem Buchhändler gegründet wurde
Die Wurzeln der Linzer Berufsfeuerwehr führen zurück zu Vinzenz Fink. Der Buchhändler und spätere Bürgermeister initiierte 1850 die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr – ein Meilenstein im Brandschutz der Stadt.
Am 2. Juni 2023 feierte die Linzer Berufsfeuerwehr ihren 90. Geburtstag. Fast ein Jahrhundert ist eine lange Zeit, aber freilich brannte es schon früher. Der Berufsfeuerwehr ging damit eine Freiwillige Feuerwehr voraus, deren Geschichte am 23. Oktober 1850 mit einer Rede des damaligen Vizebürgermeisters Vinzenz Fink (1807-1877) im Linzer Gemeinderat begann.
Die Anfänge der Freiwilligen Feuerwehr Linz
Fink war ein liberaler Politiker und von Beruf Buchhändler, dessen Geschäft am Schmidttor, später am Hauptplatz situiert und weit über die Landesgrenzen bekannt war. In jenem Vortrag überzeugte er die Stadtväter, eine neue Feuerordnung und eben eine Freiwillige Feuerwehr für die Stadt Linz ins Leben zu rufen. Davor waren die Handwerkszünfte für die Feuerbekämpfung zuständig gewesen, die durch den Nachtwächter im Fall des Falles gewarnt worden waren.
Mit dem beginnenden Industriezeitalter Mitte des 19. Jahrhunderts verloren diese ursprünglich mittelalterlichen Organisationen jedoch immer mehr an Bedeutung, beziehungsweise konnten sie die schnell wachsenden Städte mit ihren Leitern und Handspritzen nicht mehr effektiv schützen. Schon wenige Monate nach Finks Initiative, am 19. Februar 1851, wurden die ersten Männer der neuen Feuerwehr angelobt. Ihre erste Zentrale erhielten sie in den beiden durch einen gemeinsamen Hof verbundenen Häusern Lederergasse 7 (damals Keplerstraße) und Eisenbahngasse 6.
Vom Buchhändler zum Bürgermeister
In der Zwischenkriegszeit des 20. Jahrhunderts hatte Linz eine Einwohnerzahl von 108.000 erreicht und auch die Brände wurden größer und mehr. Zuviel für eine Truppe von Freiwilligen. So erfolgte also am 2. Juni 1933 die Gründung der Linzer Berufsfeuerwehr. Vinzenz Fink war übrigens von 1856 bis 1866 auch Bürgermeister von Linz. Als solcher startete er die Mammutprojekte Kanalisierung und Wasserversorgung der Stadt. Die Finkstraße in Urfahr ist somit nicht nach einem possierlichen Vögelchen benannt – sondern nach einem feuerfesten Buchhändler.
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