Linz-Geschichte(n)
Sparkasse Linz: Die Bank, die Europas größten Kassensaal hatte

Selten ist die neuere Geschichte einer Stadt so eng mit einer Bank verbunden, wie das in Linz mit der Sparkasse der Fall ist. Das betrifft vor allem das 19. Jahrhundert. Gegründet 1849 sollte sich das Institut von einer Einrichtung zur Armenfürsorge zur zeitweise kundenstärksten Bank landesweit entwickeln.
Ohne die Sparkasse gäbe es wahrscheinlich das bischöfliche Gymnasium Petrinum, das Kaufmännische Vereinshaus oder das Landesmuseum Francisco Carolinum so nicht. Auch bei großen Infrastrukturprojekten der Stadt Linz wie der Einführung der öffentlichen Gasbeleuchtung und dem Bau der eisernen Donaubrücke von 1872 – der Vorgängerin der Nibelungenbrücke – leistete die Bank wesentliche Unterstützung. 1857 kaufte die Sparkasse das Haus Promenade 11 und ließ es schrittweise adaptieren. 1892 erfolgte nach Plänen des Architekten Ignaz Scheck der uns heute bekannte Neubau. Das monumentale Repräsentationsgebäude gehört der Periode des strengen Historismus an. An ihm finden sogar Stilelemente der italienischen Palastarchitektur der Spätrenaissance Verwendung, höchst angesagt am Ende des 19. Jahrhunderts.

Europas größter Kassensaal
Durch die Überdachung des Innenhofes entstand 1952 Europas größter Kassensaal. 1969 verwaltete die Sparkasse über 232.000 Sparbücher, womit die meisten LinzerInnen, die ein Sparbuch besaßen, dieses bei der Sparkasse Linz, die heute Sparkasse Oberösterreich Bank AG heißt, hatten. 2007 wurde das Stammhaus an der Promenade zuletzt modernisiert. Seit Mitte dieses Jahres erfolgt eine weitere Erneuerung. Bis 2026 wird um 24 Millionen Euro generalsaniert, das Dachgeschoss um 1000 Quadratmeter erweitert und die Kassenhalle umgestaltet. Bei der neuen Technik soll der Klimaschutz eine wesentliche Rolle spielen. Bis 2030 will die Sparkasse CO2-neutral sein.
