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Einst in Linz: Die erste Eisenbahn des Kontinents

Eine Spurensuche im Stadtteil St. Magdalena

Heute ist das nördliche Linz um St. Magdalena eine beliebte Wohngegend, vor 187 Jahren wurde mit der Pferdeeisenbahn dort eine technische Weltsensation eröffnet. Die älteste öffentliche Pferdeeisenbahn des europäischen Festlandes fuhr quer durch Linz und brachte Salz nach Budweis und Kohle retour, Spuren aus dieser Zeit findet man noch heute in Linz, wie zum Beispiel die Pferdebahnpromenade oder der Viadukt in Linz – Magdalena.

Wer den Stadtwanderweg von der Kirche in St. Magdalena in Richtung Nordosten entlang schlendert, stößt bereits nach wenigen hundert Metern auf merkwürdige Rillen im Boden: als wären hier Schienen gewesen…Bereits hinter der nächsten Kurve lüftet sich das Geheimnis. Ein rekonstruiertes Gleisstück, eine Gedenktafel und mehrere Viadukte erinnern daran, dass hier tatsächlich einmal Geleise verliefen, jene der Pferdeeisenbahn von Linz nach Budweis, die zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung 1832 eine technische Weltsensation darstellte. Ein weiteres Überbleibsel der Bahn findet man in der Linzer Khevenhüllerstraße mit dem ehemaligen Betriebsgebäude des Südbahnhofs, der nicht nur als Wartehaus für Fahrgäste, sondern auch als Stallung für Pferde diente – und das dem seit 70 Jahren bestehenden Südbahnhofmarkt seinen Namen gibt.

Erste öffentliche Eisenbahn Europas mit 4 km/h unterwegs

Sie war die erste öffentliche Eisenbahn auf dem europäischen Kontinent. Pferde zogen die Wagen, die auf Holz- und Eisenschienen rollten. Neben Reisenden wurde vor allem Salz von Linz nach Böhmen und von dort Kohle nach Linz gebracht. Auf der Bahn wurden in Spitzenjahren 350.000 Tonnen Salz und 325.000 Tonnen Kaufmannsgüter transportiert, wobei die Bahnfracht um 60 Prozent billiger kam als der normale Fuhrwerkstransport. Die Geschwindigkeit der Güterzüge war im Vergleich zu heutigen Eisenbahnen gering und betrug im Schnitt flotte 4 km/h. Pro Tag wurden maximal 40 Kilometer zurückgelegt. Auch für die Reisenden war die Fahrt oft sehr sportlich, vor allem bei Gegenverkehr.

Dampfbetriebene Eisenbahn ab 1855

Mit der Erfindung der Dampfeisenbahn kam nach zwei Jahrzehnten Betrieb das Aus für die Pferdeeisenbahn. Sie wurde von 1855 bis 1856 zwischen Linz und Gmunden auf Dampfbetrieb umgestellt. Zwischen Linz und Budweis war diese Umstellung aufgrund zu enger Krümmungsradien und zu großer Steigungen nicht möglich. Bis 1873 wurde daher eine Ersatzstrecke mit zumeist anderer Trassenführung errichtet – die heutige Summerauerbahn.

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