Wie geht’s der Heiligen Dreifaltigkeit?
Bürgermeister, Kulturstadträtin und Sparkassen-Generaldirektor besichtigten die Baustelle
Vom Fortbestand der Arbeiten an der Dreifaltigkeitssäule überzeugten sich am Dienstag, 10. September, Bürgermeister Klaus Luger, Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer und Generaldirektor Michael Rockenschaub persönlich vor Ort.
Die Sparkasse OÖ tritt bekanntlich als Hauptsponsor bei der umfangreichen Restaurierung des Linzer Wahrzeichens auf. „Die Dreifaltigkeitssäule prägt das Stadtbild und zählt heute zu den populärsten Sehenswürdigkeiten von Linz. Die Erhaltung historischer Kulturgüter des Landes ist uns ein großes Anliegen. Schon bei der vorangegangenen Restaurierung in den 1980er-Jahren war die Sparkasse OÖ bedeutender Unterstützer. Die Restauratoren leisten großartige Arbeit, damit das berühmte Fotomotiv schon bald wieder glänzen wird,“ so Dr. Rockenschaub.
Restaurierung kam kein Jahr zu spät
Im Juli konnte die Steinrestaurierung in Angriff genommen werden. Als erste Maßnahme erfolgte die Reinigung von losen Schmutzauflagen, wie biogene Besiedelung, Entfernung von Taubennestern und losen Ergänzungsmaterialien. Zusätzlich wurden desolate Ergänzungen im Stein und in den Fugen entfernt und geöffnet. Dabei zeigten sich Schwierigkeiten im Bestand der Wolken mit Putti. Einzelne Teile drohten bereits herabzufallen. Bei der ursprünglichen Befestigung (Armierung), bestehend aus Vierkanteisen, wurde nach dem Öffnen von Fugen ersichtlich, dass die Eisen zu einem früheren Zeitpunkt durchtrennt worden sind. Dies müsste im Zuge von Sicherungsmaßnahmen während des Zweiten Weltkrieges passiert sein, als alle Schmuckteile von der Säule abgenommen wurden. Eine Haftung der Einzelteile (teilweise bis zu 20 Kilogramm und mehr) war nur mehr durch die vorhandenen Fugen gegeben. Durch offenstehende und gerissene Fugen kam es folglich auch zum vermehrten Eindringen von Wasser und somit zur Korrosion der Eisenteile. Die Expansion durch entstehenden Rost führte auch zu Rissen in einzelnen Steinteilen.
Nass gestrahlt ist die Säule schon mal
Als ein weiterer Reinigungsschritt kam eine schonende Nass-Strahltechnik, das so genannte JOS-Verfahren, zur Anwendung, welche ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielte. Die Inschriften und vereinzelte Abschnitte an der Wolken-Säule zeigten leichte Rinnspuren, welche auf die während der letzten Restaurierung zur Anwendung gekommene Imprägnierung zurückzuführen sind. Sie werden nun sukzessive mechanisch und chemisch mittels Freilegepinsel und Ethanol reduziert. Parallel werden Fehlstellen und Flankenausbrüche mit mineralischen Ergänzungsmasse geschlossen, die dem polierfähigen Kalkstein, dem Untersberger „Marmor“, genau angepasst wird. Für das Schließen der Fugen kommt ebenfalls eine mineralische Masse zum Einsatz. Fehlende Elemente, wie etwa Finger und Zehen, sowie stark verwitterte Partien werden in Stein ausgeführt und als so genannte Vierung neu eingebracht.