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Midlifecrisis der digitalen Revolution: Die Ars wird 40!

"Out of the box" ist das Motto

Eine Bühne für Medienkunst, ein Festival für digitale Musik, ein Forum für die Wissenschaften, ein Showcase für Unternehmen, eine Plattform für Startups, eine Spielwiese für die nächste Generation – Ars Electronica ist das größte Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft in Europa.

1979 von Hannes Leopoldseder, Herbert W. Franke und Hubert Bognermayer aus der Taufe gehoben, wird die Ars Electronica heuer 40 und feiert dieses Jubiläum mit dem umfangreichsten Programm ihrer Geschichte. Von 5. bis 9. September wird das Festival zum Treffpunkt für WegbereiterInnen aus vier Jahrzehnten Digitalisierung und preisgekrönten KünstlerInnen, führenden WissenschaftlerInnen und einflussreichen EntwicklerInnen, die heute Neuland beschreiten und unsere Zukunft mitgestalten. Pulsierendes Zentrum des Festivals ist wieder die POSTCITY, deren spektakuläre Industriearchitektur die Atmosphäre des fünftägigen Events noch ein – letztes – Mal prägen wird. Weitere Hotspots werden das neugestaltete Ars Electronica Center mit seinem Fokus auf Artificial Intelligence und das Augustiner Chorherrenstift St. Florian, das als Jahrhunderte alter, spiritueller Ort die perfekte Bühne für das erstmals mit der Europäischen Kommission ausgerichteten „AI x Music Festivals“ bildet.

40 Jahre Veränderung durch technologische Entwicklung

In den vergangenen vier Jahrzehnen haben sich unsere Welt und unser Leben von Grund auf geändert – und das, obwohl die Digitalisierung eigentlich nur bestehende Prozesse unserer industrialisierten Welt beschleunigt hat. Ein Prozess, den Ars Electronica nie als technologische, sondern seit 1979 als eine gesellschaftliche Entwicklung betrachtet. Im Mittelpunkt stand und steht daher nie Technologie, sondern stets ihre Auswirkungen auf unser Leben. In der Formel „Kunst, Technologie und Gesellschaft“ ist dieser Zugang seit dem allerersten Festival festgeschrieben und bildet bis heute das Erfolgsgeheimnis der Linzer Ars Electronica.

Woher kommen und wohin gehen wir?

Genau diese Ars Electronica wird nun 40 – und das mitten in der „Midlife Crisis“ der Digitalen Revolution. Grund genug, um gemeinsam mit ExpertInnen und einem breiten Publikum Zwischenbilanz zu ziehen: Wo stehen wir heute und warum? Welchen Weg wollen wir weitergehen? Und wie können wir unser vielleicht größtes Versäumnis der vergangenen 40 Jahre in den kommenden 40 Jahren vermeiden: Wie können wir sicherstellen, dass die Gestaltung unserer Zukunft nicht auch weiterhin einer Handvoll Konzernen überlassen ist, die milliardenschwere Gewinne verzeichnen, alle von ihnen verursachten demokratiepolitischen, sozialen und ökologischen Folgekosten aber vergesellschaften. „Out of the Box“ titelt die Ars Electronica 2019 deshalb und will dies als Aufforderung zur Emanzipation verstanden wissen: Wir müssen die uns zugewiesene Rolle als bloße KonsumentInnen und willfährige DatenlieferantInnen hinter uns lassen und die Verantwortung für die Gestaltung unsere Zukunft an- und übernehmen. Wir müssen endlich raus aus unserer Komfortzone!

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