Innovationsprojekt: „Tablets für Kinder“ startet im Mai
Der Innovationshauptplatz startet in Kooperation mit der Raiffeisenlandesbank
Oberösterreich das Pilotprojekt „Tablets für Kinder“. Dabei zielen sorgfältig konzipierte Workshops darauf ab, Kindern einen spielerischen und gleichzeitig sicheren Umgang mit Tablets und weiteren technischen Geräten zu lernen. Von Mai bis Juni halten Expert:innen der städtischen Initiative „Open Commons“ Workshops mit den Kindern in drei Linzer Horten ab. Auch die renommierte Programmierschule „Acodemy“ ist am Pilotprojekt beteiligt. Die gesamten Kosten übernimmt die Raiffeisenbank Oberösterreich.
Um den aktuellen Anforderungen an die nächsten Generationen gerecht zu werden, hat sich die Stadt Linz entschlossen, ein Pilotprojekt zu starten. Medien- und Technologiekompetenzen sind Schlüsselqualifikationen der modernen Gesellschaft. Denn das Wissen um die technischen Hintergründe befähigt zu einem selbstbestimmten und angstfreien Umgang mit Technik. Zudem ist es heute eine wesentliche Voraussetzung für eine gelungene Partizipation am gesellschaftlichen Leben. Gleichzeitig zeugen diese Kompetenzen ein beruflich erfolgreiches Fortkommen und somit auch eine Maßnahme gegen den noch stärker werdenden IT-Fachkräftemangel am Wirtschaftsstandort Linz.
Pilotprojekt in drei Horten
Im Zuge des Projekts werden drei Linzer Horte mit etwa 120 Tablets und digitalen Geräten (Dash Roboter-Set, mBots inkl. Ladegerät, USB-Hub, Makey Makeys) für den pädagogischen Einsatz ausgestattet. Die am Pilotprojekt teilnehmenden Horte sind Jahnschule (14 Kinder), Goetheschule (44 Kinder) und Allendeplatz (46 Kinder). Insgesamt nehmen also rund 100 Kinder am Pilotprojekt teil. Sowohl den Kindern der 3. Schulstufe als auch motivierten HortpädagogInnen werden Schlüsselkompetenzen mitgegeben, um das Tablet sinnstiftend einzusetzen. Um die Qualität der pädagogischen Vermittlung sicherzustellen, werden die Kinder in Kleingruppen
zu je 6 Personen von jeweils einer Mentorin/einem Mentor betreut. Pro Gruppe kann maximal eine HortpädagogIn teilnehmen.
In Zeiten der Digitalisierung ist es wichtig, Kindern einen offenen, sicheren, altersgerechten Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln. Dabei haben wir uns zum Ziel gesetzt, Kindern digitale Angebote einfach näherzubringen. Besonders freut es mich, dass wir mit der Raiffeisenlandesbank, der Open Commons und der Acodemy regionale Partner zur Umsetzung dieses zukunftsweisenden Projektes mit an Bord haben.“
Bürgermeister Klaus Luger
Workshops im Detail
Die Workshops starten mit 5. Mai und dauern sieben Wochen lang bis Mitte Juni. Das Angebot beinhaltet neun unterschiedliche Workshops. Die Workshops werden von der städtischen Initiative „Open Commons“ in Form von Projektwochen durchgeführt. Vier Tage lang arbeiten geschulte Medienpädagog:innen jeweils mit einer Hortgruppe. Zusätzlich werden die Hortkinder von der Programmierschule Acodemy – der im deutschsprachigen Raum führenden Programmierschule für Kinder – in ihre Räumlichkeiten am Taubenmarkt eingeladen. Dort dürfen sie sich für etwa zwei Stunden auf Laptops am Programmieren von Spielen versuchen.
Bei den Workshops geht es um das Erlernen von digitalen Kernkompetenzen. Jedes Modul schließt mit einer Reflexionsphase der vorgestellten Techniken ab. Den Kindern wird dabei ein adäquater Umgang mit sensiblen Situationen auf spielerische Weise nähergebracht.
Die vier Hauptmodule
1. Mein erster Code und Robotik
Mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen werden die Lernroboter Dash und mBot programmiert. So ist der erste Einblick in die Grundlagen des Programmierens ein Kinderspiel.
2. Elektronische Schaltkreise & wearables
In diesem Modul wird gebastelt und genäht, um die Antworten auf folgende Fragen zu erfahren: Was ist ein Schaltkreis? Wie bringe ich die LED zum Leuchten? Und warum brauche ich einen Microcontroller, damit sie auch blinkt?
3. Microcontroller und Sensorik
Wie funktionieren Sensoren? Was können sie wahrnehmen? Wie kann ich sie selber programmieren? Und wie kann ich mit diesem Verständnis mein eigenes Projekt beginnen? Um hier die richtigen Antworten zu bekommen, ist Eigenregie gefragt!
4. Fotografie, Video und kritische Medienkompetenz
Das große pädagogische Potential von Fotografie und Videos wird in diesem Modul genutzt, um sich Themen wie Urheber:innenrechte und Nutzungsrechte, Recht am eigenen Bild sowie Datenschutz spielerisch zu nähern. Für viele Hortkinder besonders interessant ist das Bauen von analogen Foto-Filtern sowie deren Nutzung auf ihren Smartphones.