Arbeit & Wirtschaft

Wiedereinführung der Aktion 20.000 gefordert

Modellregion Linz hatte 170 Arbeitslosen über 50 Jahren Job ermöglicht

Rund 170 Menschen bekamen im Rahmen der Aktion 20.000 für zwei Jahre einen Job in den Unternehmungen der Stadt Linz. Sie bekamen nicht nur Arbeit, sondern auch ihr Selbstbewusstsein und ihre Lebensfreude zurück. Die Beschäftigungsaktion Aktion 20.000 wurde im Juni 2017 auf Initiative des damaligen Sozialministers Alois Stöger auf den Weg gebracht. Ziel war es, bundesweit 20.000 langzeitarbeitslose Personen über 50 Jahre wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Stadt Linz war eine der neun Modellregionen, in denen die Aktion bereits im Juli 2017 anlief.

Zur Erinnerung: Die Aktion wurde sofort nach der Nationalratswahl 2017 von der damals neu gebildeten türkis-blauen Koalition abgeschafft – bevor sie überhaupt erst regulär anlaufen konnte. Dabei steigen auch bei stabiler Wirtschaftslage die Arbeitslosenzahlen bei den über-50-jährigen wieder. Mit einer Infoaktion vor dem AMS Linz forderten Vizebürgermeisterin Karin Hörzing und Landesrätin Birgit Gerstorfer heute morgen gemeinsam die Neuauflage der Beschäftigungsaktion, von der bis zum Stopp durch ÖVP und FPÖ bereits 4.400 Menschen profitiert hatten.

Österreichweite Aktionswoche der SPÖ

Landesrätin Birgit Gerstorfer, Vizebürgermeisterin Karin Hörzing sowie Funktionärinnen und Funktionäre der SPÖ Linz versammelten sich heute Morgen im Rahmen einer österreichweiten Aktionswoche vor dem Linzer Arbeitsmarktservice, um auch für Linz und Oberösterreich sichtbar die Wiedereinführung der Aktion 20.000 zu fordern. In den letzten beiden Jahren fanden rund 170 ältere Langzeitarbeitslose in Linz wieder Hoffnung. Dank der Beschäftigungsaktion Aktion 20.000 konnte die Stadt Linz Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger erbringen, die ansonsten nicht oder nicht mehr angeboten worden wären. Von der Verstärkung des Dienstleistungsangebots in der Verwaltung bis zur Unterstützung des Pflegepersonals in den Seniorenzentren der Stadt Linz erstreckten sich die wertvollen Arbeiten der ehemals Langzeitarbeitslosen. Zudem zeigen die aktuellen Arbeitsmarktzahlen, dass insgesamt ist die Arbeitslosigkeit zwar noch rückläufig ist, bei den über 50-Jährigen jedoch steigt.

Jeder dritte Arbeitslose ist über 50 Jahre alt

Schon seit geraumer Zeit hat sich die Arbeitsmarktsituation so entwickelt, dass es für Menschen über 50 schwierig ist, wieder eine Anstellung zu finden. Gerade nach längerer Arbeitslosigkeit haben diese Menschen kaum eine Chance auf einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Das spiegelt sich auch in den Arbeitsmarktzahlen wider: So war im Mai 2019 jeder dritte Arbeitslose über 50 Jahre alt! Die von ÖVP und FPÖ beschlossene Abschaffung der Aktion 20.000 war daher ein schwerer Fehler, der sich sehr negativ auf das Leben vieler Menschen ausgewirkt hat. Dazu Vizebürgermeisterin Karin Hörzing: „Die vorliegenden Daten sprechen eine klare Sprache im Sinne einer Fortsetzung der Aktion 20.000. Denn seit 2012 ist ein eklatanter Anstieg der Beschäftigungslosigkeit älterer Arbeitssuchender feststellbar. Mit der Aktion 20.000 ist erstmals wieder ein Rückgang erkennbar gewesen. Wie die Arbeitslosenstatistiken zeigen, bedarf es mehr und nicht weniger Unterstützung für die von Arbeitslosigkeit besonders betroffenen Menschen.“

Aktion 20.000 war nachweislich wirksam

„Mit dem Auslaufen der Aktion verlieren diese Menschen ihre Zukunftsperspektiven. Für die Generation 50 Plus bedeutet das Streichen der Förderungen von Langzeitarbeitslosen einen massiven Rückschritt in der Beschäftigungspolitik“ unterstreicht Hörzing ihre Forderung nach einer Neuauflage der Aktion 20.000.
Neben der Linzer Sozialreferentin war auch Landesparteivorsitzende Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer vor Ort. Auch sie findet klare Worte: „Als die türkis-blaue Regierung die Aktion 20.000 ohne Rücksicht auf Verluste abgedreht hat, wurden Chancen und Perspektiven vieler Menschen zerstört. Ein Job bedeutet nicht nur finanzielle Sicherheit, sondern wirkt sich stark auf das Selbstbewusstsein und die Lebensfreude der Menschen aus. Aus zahlreichen Gesprächen weiß ich, dass die Aktion 20.000 schon nach kurzer Dauer unglaublich wirksam war. Viele der Betroffenen wurden in ein fixes Arbeitsverhältnis übernommen, auch andere neue Perspektiven haben sich plötzlich eröffnet“, so Gerstorfer weiter. „Es profitieren nicht nur die Menschen, sondern auch die Wirtschaft. Angesichts des enormen Fachkräftemangels in unzähligen Sparten können wir es uns nicht erlauben, auf das wertvolle Know-how der Menschen zu verzichten. Besonders in den Sozialbetrieben, im Gemeindedienst und in Seniorenzentren sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertvolle zusätzliche Beschäftigte!“

Die SPÖ wird im Parlament einen Entschließungsantrag zur Wiedereinführung der Aktion 20.000 einbringen, um sicherzustellen, dass arbeitssuchende Menschen über 50 wieder Chancen, Zukunft und positive Lebensperspektiven haben.

„Wir dürfen die Generation 50 Plus nicht im Regen stehen lassen, sondern müssen den Betroffenen Chancen und Perspektiven geben. Der große Zuspruch bei unserer Aktion vor dem AMS ist ein Ansporn für uns: Wir werden alles daransetzen, dass die Aktion 20.000 wiederkommt.“

Landesrätin Birgit Gerstorfer, Vizebürgermeisterin Karin Hörzing

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