Arbeit & Wirtschaft

„Während Stadt und Land das Ausbildungsangebot erhöhten, schweigt der Bund!“

Bürgermeister Klaus Luger unterstützt Initiative der Gewerkschaftsjugend und zahlreicher BürgermeisterInnen für eine Ausbildungsoffensive des Bundes

Die aktuellen Arbeitsmarktzahlen verdeutlichen es: „Durch das Corona-Virus droht uns eine verlorene Generation an Ausbildungswilligen, die keine Ausbildung erhalten“, fasst der Linzer Bürgermeister Klaus Luger zusammen. Im August standen rund 10.500 Lehrstellensuchenden nicht einmal 7.700 Lehrstellen zur Verfügung.

„Linz und das Land Oberösterreich haben bereits mit einer Erhöhung ihres Ausbildungsangebots reagiert, alleine die Stadt hat ihr Lehrstellenangebot um 30 Prozent erhöht“, meint Bürgermeister Klaus Luger. Erst vorgestern wurden 70 neue Lehrlinge bei der Stadt willkommen geheißen. Zumindest in Linz konnte die Lage dadurch entspannt werden, hier stehen 205 Lehrstellensuchenden (ein Fünftel mehr als im Vorjahr) immerhin 212 offene Lehrstellen (ein Viertel weniger als 2019) gegenüber.

Initiative der Gewerkschaftsjugend und zahlreicher BürgermeisterInnen

Viele Kommunen würden es gern ebenso machen, ihnen fehlen jedoch teilweise die Spielräume. „Darum haben bereits in der Vorwoche zahlreiche BürgermeisterInnen die Initiative der Gewerkschaftsjugend unterstützt, mit der die Bundesregierung aufgefordert wird, eine echte Lehrlingsoffensive mit den Kommunen umzusetzen. Gestern wäre im Ministerrat Gelegenheit gewesen, eine solche in Gang zu setzen. Bedauerlicherweise hat die Bundesregierung bislang nur Zurechtweisungen, aber keine Zukunftsperspektiven für junge Menschen im Sinn“, verweist Bürgermeister Klaus Luger auf das „Reißt euch zusammen“ des Gesundheitsministers.

Stadt und Land reagierten auf Lehrstellenmangel

205 sofort verfügbare Lehrstellensuchende weist das Arbeitsmarktservice für den Bezirk Linz aus, das sind 37 oder um ein Fünftel mehr als im Vorjahr. Dem gegenüber sind die angebotenen Lehrstellen um 77 oder ein Viertel auf 212 gesunken. „Noch im Vormonat wies die Arbeitsmarktstatistik eine drastische Schere zuungunsten der Lehrstellensucheden auf, auf die das Land und die Stadt richtig reagierten, indem das öffentliche Lehrstellenangebot aufgestockt wurde“, weiß Bürgermeister Klaus Luger. Dadurch gab es auch oberösterreichweit im August mittlerweile mehr sofort verfügbare offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende.

Dramatische Lage österreichweit

Österreichweit ist die Lage allerdings weiterhin dramatisch: „Mehr als jede/r vierte Lehrstellensuchende kann keinen Ausbildungsplatz finden, weil den exakt 10.483 ausbildungswilligen jungen Menschen nur 7.661 sofort verfügbare Lehrstellen zur Verfügung stehen“, ist Bürgermeister Klaus Luger besorgt. Das Linzer Stadtoberhaupt bedauert, dass er dazu bis heute nichts von der Bundesregierung gehört hat, obwohl die Gewerkschaftsjugend und zahlreiche BürgermeisterkollegInnen bereits in der Vorwoche auf diesen Umstand aufmerksam gemacht haben.

„Ich begrüße die Initiative der Gewerkschaftsjugend. Die Kommunen müssen in der Krise viele Aufgaben schultern, haben allerdings in einem ganz anderen Ausmaß Einnahmenverluste zu bewältigen. In einem Land wie Österreich sollte es außerdem nicht dem Zufall der Wohnsitzwahl der Eltern überlassen sein, ob junge Menschen Zukunftsperspektiven besitzen. Darum begrüße und unterstütze ich die Initiative der Gewerkschaftsjugend und meiner AmtskollegInnen, mit der eine bundesweite und vom Bund finanzierte Lehrlingsoffensive bei den Kommunen gefordert wird.“

Bürgermeister Klaus Luger

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