Linz-Geschichte(n)

Am Freinberg: Die Stupa, die missverstanden wurde

„Um Gottes Willen, jetzt baut der Islam da her!“ Solche und ähnliche Äußerungen von zumeist älteren Spaziergängern konnte man 2013 am Westhang des Freinberges vernehmen. Dabei ging es um eine völlig andere Weltreligion, nämlich Buddhismus.

Nach Graz und Salzburg bemühte sich das „Buddhistische Zentrum Linz des Karma-Kagyü-Diamantweges“ in der dritten österreichischen Landeshauptstadt eine sogenannte Stupa zu erreichten. Und hatte dabei mit zahlreichen Widerständen zu kämpfen. Eine Stupa (tibetisch: Chörten) ist ein uraltes archetypisches Symbol für den voll verwirklichten oder „erwachten“ Geist, ein „Erleuchtungs-Kraftwerk“.

Trotz Widerstand: Feierliche Eröffnung der Linzer Stupa

Die Intention der Erbauer war, Frieden, Glück, Freiheit und Harmonie für alle Lebewesen, die mit der Stupa in Berührung kommen oder sie sehen, zu vermehren. Dies geschieht durch ihre Form und durch die Füllung in ihrem Inneren, tausende kleine Buddha-Reliefs aus Gips. Aktiv gegen die Stupa setzten sich übrigens Villenbesitzer am Freinberg ein, die um ihre Aussicht ins Zaubertal fürchteten. Und die ÖVP, die jedoch mit ihrer Forderung nach einem sofortigen Baustopp im Gemeinderat abblitzte. Ob sie die Interessen ihres betuchten Anrainer-Klientels wahren wollte oder die ihrer katholischen DNA, ist nicht bekannt. Es nutzte ohnehin nichts. Am 4. August 2013 wurde die Linzer Stupa feierlich eröffnet.

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