Leben & Stadt

Das neue PRO

Stadtrat Prammer: „Städtebauliche Chance für Urfahr“

Im Juni 2019 wurde das früher zum Handelsunternehmen von Gerhard Weiß gehörige „PRO-Kaufhaus“ von der Rutter Immobilien Gruppe Wien übernommen. Seither wird an einem modernen, zeitgemäßen PRO geplant, wobei man zusätzlich zu den Geschäftsflächen künftig auch Wohnungen sowie attraktive, grüne Freiräume errichten will.

„Das PRO–Kaufland gehört als Einkaufsstandort zur DNA des Stadtteils Urfahr. Uns liegt sehr viel an einer sinnvollen und nachhaltigen Nutzung dieses Bereichs mit seiner sehr guten Lage. Als Stadt steht für uns im Vordergrund, dass die Nahversorgung und das gastronomische Angebot für die Urfahrer Bevölkerung erhalten bleibt. Darüber hinaus soll das Areal zukünftig auch qualitativ hochwertigen Wohnraum im Sinne bestmöglicher Stadtentwicklung erhalten“, betont der Linzer Planungsstadtrat Dietmar Prammer. „Wir haben uns daher entschlossen, eine entsprechende Vereinbarung mit dem Projektentwickler Rutter Immobilien abzuschließen, um die Planung dafür auf solide Beine zu stellen. Diese wird in der kommenden Stadtsenatssitzung, Donnerstag 5. Oktober 2023, zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt“.

„Mit der Neugestaltung ergibt sich für Linz die Gelegenheit, dieses wichtige Areal, das über Jahrzehnte rein für den Handel genutzt wurde, völlig neu zu denken. Im Sinne einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Stadtentwicklung stehen dabei vor allem die Entsiegelung, Begrünung sowie Aufwertung der Aufenthaltsqualität im Fokus. Dies bedeutet, dass das Areal nicht nur als Ort zum Einkaufen erhalten bleibt, sondern auch in einen lebendigen Raum umgewandelt wird, der die Bedürfnisse der künftigen Bewohner*innen und Besucher*innen in den Mittelpunkt stellt”, stimmt Stadtentwicklungsdirektor Dr. Hans-Martin Neumann zu.

Weitere Details zum Projekt gibt Stefan Rutter: „Die Grundstücke, auf dem sich das PRO Kaufland befindet, stehen im Eigentum von einer Privatperson. Die Rutter Immobilien Gruppe hat ein langfristiges Baurecht erworben. Mit der Stadt Linz wurden Gespräche aufgenommen, um das gesamte Einkaufszentrum PRO samt oberirdischen Parkplatz gemeinsam in eine positive und nachhaltige Zukunft für die Bewohnerinnen und Bewohner von Urfahr zu führen. Die Planungen für die erste Phase ‚Handel und Gastronomie‘ sind weit fortgeschritten. Das bestehende Einkaufs- und Nahversorgungszentrum wird zeitnah auf Basis der vorhandenen rechtlichen Grundlagen abgebrochen und nach dem neuesten Stand der Technik mit weitgehender Vermeidung oberirdischer Parkflächen neu errichtet. Dadurch entstehen zusätzliche Flächen für eine moderne Stadtentwicklung mit Wohnungen und anderen Nutzungen mit zentralem Grün.“

Knapp 50 Jahre Handelszentrum

Bereits im Jahr 1974 wurde das erste PRO-Kaufland von Handelsunternehmer Gerhard Weiß in Urfahr eröffnet. Seither zählt es zu den führenden Kaufhäusern der Stadt und ist eine etablierte Einkaufsadresse für die Linzer*innen. Nachdem sich familienintern kein Nachfolger fand, wurde 2018 an die Rutter Immobilien Gruppe verkauft. Bereits damals äußerten die neuen Eigentümer Pläne, auf dem insgesamt 40.300 m2 großen Areal ein besonderes Projekt verwirklichen zu wollen. Ein neuer Stadtteil wäre angestrebt, auf dem Handel und Wohnen möglich ist.

Masterplan für die Projektentwicklung

Das grundlegende Ziel sowohl der Stadt Linz als auch der Rutter Immobilien Gruppe besteht nun darin, das Areal attraktiver und nachhaltiger zu gestalten und eine vielfältige Mischung an Nutzungen zu ermöglichen. Dabei soll das Gebiet nicht nur ein Ort zum Wohnen und Arbeiten sein, sondern auch ein Erlebnis bieten, wo Linzer*innen als auch Besucher*innen aus den Umlandgemeinden gerne Zeit verbringen. Die Vision ist, sowohl das Kaufhaus als auch das gesamte Gebiet in einen lebendigen, modernen und attraktiven Ort zu verwandeln, der nicht nur als Arbeitsplatz dient, sondern auch als sozialer Treffpunkt für die Menschen fungiert.

Zur Umsetzung dieser sowohl von der Stadt Linz als auch von den aktuellen Betreibern und Projektentwicklern (Rutter Immobilien Gruppe, Wien) angestrebten Leitlinie wird die Stadt das externe Unternehmen Superwien zur Erstellung eines Masterplans beauftragen. Im Zuge der geplanten Erweiterung bei den Nutzungen sollen dann auch daraus resultierende Änderungen des Flächenwidmungs- und Bebauungsplanes vorgenommen werden.

Das renommierte Unternehmen Superwien unterstützt öffentliche Institutionen bei der Suche nach nachhaltigen Stadtprojekten und ist erfahren in partizipativen und dialogorientierten Planungstechniken im Rahmen von Stadt- und Regionalentwicklungsplänen, Stadtstrategieplänen und Masterplänen sowie öffentlichen Raum-Projekten.

Für die Umsetzung des Projekts werden zwei Teilbereiche definiert.

Dabei soll das Handelszentrum im ersten Teilbereich im Rahmen des derzeit rechtskräftigen Flächenwidmungs- und Bebauungsplans konzipiert und realisiert werden. Auf einer Grundfläche von 20.000 m2 soll ein breites Angebot an Gastronomie, Handelsflächen als auch Nahversorgungsmöglichkeiten entstehen.

Für dieses neu zu errichtende Handelszentrum hat der Projektentwickler bereits ein eigenes Planungsteam beauftragt und – in laufender Abstimmung mit der Stadt Linz und den Masterplan-Ersteller*innen – die spezifischen Erfordernisse der Bebauung, die Verkehrserschließung sowie die Inanspruchnahme von benötigten Teilflächen des Planungsgebiets erstellen. Diese werden voraussichtlich bis zu 60 Prozent des Areals umfassen. Dabei werden die Kosten für die Erstellung des Masterplans von den Projektentwicklern übernommen.

Für den städtebaulichen Masterplan bildet das im zweiten Teil die Grundlage, um hier Rahmenbedingungen zum Schaffen von Wohnraum zu konzipieren sowie die Anordnung der Stellplätze zu überarbeiten, die zukünftig Großteils in Tiefgaragen kommen sollen. Daraus werden sich auch notwendige Änderungen bei Flächenwidmung und Bebauungsplan ergeben.

Die Erweiterungen bei den zusätzlichen gemischten Nutzungen werden auf weiteren drei bis vier, eigenständigen Bauplätzen konzipiert. Dafür sind ca. 12.000 bis 15.000 m2 Grundstücksfläche erforderlich. Für diese erarbeiten die Masterplaner*innen zudem ein Erschließungs- und Durchwegungskonzept – insbesondere die Anbindung an den öffentlichen Verkehr wird hier berücksichtigt.

Die Abstimmung zwischen Stadt und Projektentwicklern beinhaltet auch die Einbindung aller fachlich relevanten Geschäftsbereiche und Abteilungen des Magistrats.

Wohnen in attraktivem Umfeld

Die komplette Neugestaltung soll nicht nur einen Anziehungspunkt für Besucher*innen sein, sondern auch einen ansprechenden Lebensort schaffen. Neben vielfältigen Gastro- und Shoppingangeboten entstehen auch Freizeitaktivitäten in den Außenbereichen.

Ein großes Anliegen der Stadt wie auch der Investoren ist es Aufenthaltsflächen für die Allgemeinheit bereitzustellen – eine attraktive Freiraumgestaltung bildet die Grundlage. Zudem wird das Areal auch fußgänger- und fahrradfreundlich angelegt.

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