Wenn ein Wahrzeichen eine Rundumerneuerung braucht

Eines der bekanntesten Wahrzeichen von Linz ist auch eines der ältesten. Die Dreifaltigkeitssäule, die übrigens nicht nur eine „Pestsäule“ ist, sondern den himmlischen Heerscharen auch für die Errettung vor Krieg und Feuer dankt, wurde vor 300 Jahren errichtet. Genau gesagt war ihre Bauzeit von 1717 bis 1723. Nachdem sie in den 1980er Jahren zuletzt „unters Messer kam“, ist es nun wieder so weit.

Vorbereitende Maßnahmen zur Baustelleneinrichtung rund um die Säule starteten bereits Anfang dieser Woche. Mit dem Gerüstaufbau wurde am Donnerstag, 6. Juni, begonnen. Bis zum 14. Juni soll das Gerüst eingerichtet sein, damit das Team der Restaurierungswerkstätte ab 17. Juni beginnen kann.

Die heikle Operation Schritt für Schritt

Die Metallrestauratorin überprüft als erstes, welche Schäden an den Metallteilen entstanden sind. Das betrifft vor allem die vergoldete Dreifaltigkeitsgruppe mit dem Strahlenkranz an der Spitze und die Laternen. Ende Juni werden mit Hilfe der Berufsfeuerwehr diese Metallteile abgenommen und ein Gerüstdach installiert. Dann wird der steinerne Teil der Säule aus weißem Salzburger Marmor instand gesetzt, zum Teil neu angefertigte Stücke, wie etwa Finger von Engeln, angebracht. Zusätzlich werden die Verschmutzungen durch Staub, Luftschadstoffe und Taubenkot entfernt. An der Oberfläche muss das bei früheren Sanierungen verwendete Kunstharz abgetragen und die Säule mit Reparaturmörtel reprofiliert und impregniert werden. Die Fachleute werden zudem die Risse verschließen, Nirosta-Armierungen anbringen und die Inschriften erneuern.

Ein Jahr auf Reha

Die Arbeiten in der Höhe dauern bis November an, dann wird das Gerüst wieder abgebaut, auch um Platz für den am Hauptplatz stattfindenden Christkindlmarkt zu schaffen. Kommendes Jahr werden dann die Basisbereiche bis zur Balustrade saniert. Bis Mitte 2020 sollen die Arbeiten vollendet sein. Zum Abschluss werden die Figuren und der Strahlenkranz mit Hilfe eines Krans wieder hinaufgehoben.