Leben & Stadt

E-Scooter in Linz: Fluch oder Segen?

Von geilen Teilen und neumodischen Hassobjekten

Seit rund vier Monaten sind die Leih-E-Scooter Teil des Stadtbildes. Dabei verursachen achtlos abgestellte Roller nicht selten einigen Ärger. Die flinken Geräte haben jedoch auch Befürworter. ALLES LINZ stellt Pro und Contra gegenüber.

Wenn man dieser Tage mit Menschen über die Leih-E-Scooter in Linz spricht, beschweren sich viele Leute über achtlos abgestellte Roller auf Gehsteigen oder in Fußgängerzonen. Auch der sorglose Umgang und rücksichtsloser Fahrstil von einzelnen Benützern werden häufig genannt. Auf diese Beschwerden haben auch die Anbieter reagiert und fordern nun, bei der Leihe der Roller, ein sorgsames Abstellen explizit ein. Auch die Polizei hat in den letzten Wochen verstärkt Schwerpunktkontrollen bei E-Scooter-Fahrten durchgeführt.

Contra: Roller-Rabauken

Das breite Spektrum der Krititk reicht von hohem Umfallrisiko auch in Verbindung mit Alkoholfahrten, verschandeltem Stadtbild, sorgloser Umgang mit den Leihgeräten und der damit verbundenen Kurzlebigkeit der Geräte. All diese Probleme sind bei genauer Betrachtung jedoch keine Probleme der E-Scooter, sondern auf rücksichtsloses Verhalten von einzelnen Personen im öffentlichen Raum zurückzuführen. Wie bei rasenden Radlern und leinenlosen Hundehaltern auch. Die Anbieter sind in der Pflicht, ihre Kunden noch stärker auf den sorgsamen Umgang mit den Geräten im öffentlichen Raum hinzuweisen. Die Exekutive kann mit Schwerpunktkontrollen zur Einhaltung der Regeln beitragen. Grundsätzlich muss in der Gesellschaft wieder verstärkt das Bewusstsein für gegenseitige Rücksichtnahme aufeinander gestärkt werden, denn nur so werden diese und ähnliche Probleme gelöst werden können. Eine Idee wäre es, bei der Durchführung von Fahrradführerscheinprüfungen, auch das E-Scooter-Fahren verstärkt mit in die Schulung und Prüfung miteinzubeziehen.

Pro: Gleiten statt hetzen

Im Vergleich zu motorisierten Fahrzeugen wie Roller und Autos kann Elektromobilität zur saubereren Luft in Linz beitragen. Auch die Politik hat das erkannt und fördert den Umstieg auf E-Autos, etwa bei den Linzer Taxibetreibern, großzügig. Dabei können E-Scooter eine tolle Ergänzung im Angebot für Pendler, Schüler und Studenten sein, die überschaubare Wege in der Stadt zurücklegen müssen. Kein Stau, stressfreie Fortbewegung und kostenloses Parken sind nur ein paar Vorteile. Dabei lässt sich vor der Arbeit etwas frische Luft und Sonne genießen. Ein weiterer Vorteil stellen die vergleichsweise niedrigen Anschaffungs- und Betriebskosten dar. Beim Kauf ist allerdings Vorsicht geboten, Höhenverstellbarkeit, gute Verarbeitung und die Möglichkeit auch bei Nässe fahren zu können, bietet nicht jedes Gerät.

Mobile Alternative – Hirn vorausgesetzt

Nachdem sich die chaotischen Zustände nach der Markteinführung der E-Roller einpendeln und sich bereits etliche Anbieter aus Linz zurückgezogen haben, kann durchaus von einer klimafreundlichen Alternative gesprochen werden. Die Wartung der Leihgeräte gilt jedoch als verbesserungswürdig, immer wieder sind Geräte ohne Klingel oder mit defekten Lichtern anzutreffen. Auch der private Kauf von E-Scootern ist mittlerweile sehr beliebt, die Roller gelten als einfach, günstig, handlich und praktisch. Verkehrsthemen sind in Städte immer ein heikles Thema, dabei ist der E-Roller ein Angebot, der einige tausend Kurzfahrten mit dem Auto verhindern kann und somit ein sinnvolles Zusatzangebot. Die Entscheidung trifft schlussendlich der Konsument.

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